1. Böse Mädchen


    Datum: 17.04.2022, Kategorien: Lesben Sex Autor: gLuT

    ... Burkas und Gesichtsschleier, dann auch wieder in Jeans und T-Shirt. Touristen mit umgehängten Kameras, Gesprächsfetzen in Arabisch, Englisch, Französisch und sehr oft auch Deutsch. Überall Palmen und wunderschöne kleine Gärten mit exotischen Blumen.
    
    Da es schon fast sieben war, war der Strand erstaunlich leer, beziehungsweise verloren sich Grüppchen von Einheimischen und Touristen in seiner enormen Weite. Verblüfft sah ich, wie einheimische Frauen komplett angezogen ins Wasser gingen, daneben Touristinnen mit knappen Bikinis.
    
    Wir wurden sogleich angesprochen, ob wir einen Schirm oder Liegestuhl wollten. Verständigungsprobleme würde es hier nicht geben, denn es gab von den jungen Männern die Sprachauswahl Englisch, Französisch, Deutsch. Da wir gar nicht vorhatten, jetzt noch schwimmen zu gehen, lehnten wir dankend ab.
    
    Auch alle weiteren Angebote, Früchte, Tücher, Bilder und was die anderen Männer und Frauen sonst noch feilboten, zum Teil in einer etwas nervigen Intensität. Wir zogen uns beide unsere Baumwollhosen bis zu den Knien hoch und gingen ein Stück über den warmen Strand am Wasser entlang, das eine herrliche Temperatur hatte.
    
    Jetzt, schon nach sieben, war die Lufttemperatur bestimmt noch knapp unter dreißig Grad, aber ein angenehmer Wind umschmeichelte und kühlte uns. Herrlich, so in etwa hatte ich mir das vorgestellt und doch war es total anders. Wir setzten uns in den warmen Sand und ließen die Schönheit einfach einsickern.
    
    Wie gerne hätte ich mich bei ...
    ... ihr angekuschelt, oder sie in den Arm genommen. Für einen Moment wurde ich traurig und nachdenklich. Ich brach gerade das Gesetz, nicht mit etwas, was ich tat, sondern einfach nur mit dem, was ich war. Etwas, was ich mir nicht ausgesucht hatte.
    
    Wie mochte das für eine hier geborene lesbische Frau sein? Ein Leben in Angst und dem konstanten Verstecken der eigenen Identität? Unvorstellbar. Dass die Frauen hier den Konventionen folgend ihre Körper nicht zu zeigen wagten, war noch im Bereich des Nachvollziehbaren. Alles andere überstieg meinen Horizont.
    
    "Woran denkst du?", wollte Jara wissen, die sehr wohl meinen Stimmungsumschwung mitbekam.
    
    "An die einheimischen Frauen hier. Frauen wie wir."
    
    Sie nickte verstehend. Schlang ihre Arme um ihre Knie, wohl den Impuls unterdrückend, mich tröstend anzufassen.
    
    "Besser nicht dran denken. Und vorsichtig bleiben. So schwer es auch fällt. Es gibt überall Licht und Schatten. Wo es besonders hell ist, sind die Schatten besonders hart."
    
    Ich nickte stumm. Das Meer und das konstante Spiel der Wellen, beruhigte und besänftigte meinen Geist. Okay, es war ein Paradies voller Ungerechtigkeit und bösen Gefahren, aber es war immer noch ein Paradies. Das ich mit meiner Geliebten, sehen, hören, fühlen, riechen, schmecken und erleben konnte. Nur das zählte. Nur das.
    
    Wir gingen noch in Strandnähe etwas zum Frühstück einkaufen, da wir nicht sicher waren, ob wir vor zehn Uhr zu den empfohlenen Geschäften nahe unserer Wohnung zurückkehren ...
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