Oma erzählt
Datum: 28.07.2022,
Kategorien:
Romantisch
Autor: Jessi
Wieder geht eine dieser stressigen Tage mit meinem Mann vorbei. Was hält mich nur an diesem Kerl. Meine Omi hatte mich damals gewarnt. "Es ist kein Mann zum heiraten", sagte sie mir immer wieder. Nun hat er mir auch eindeutig klargemacht, dass er keine Kinder möchte. Arbeitskollegen sagten mir auch schon, dass sie ihn mit einer anderen Frau gesehen haben. Was würde ich für eine Scheidung geben, doch ich habe Angst, Angst vor dem allein sein. Doch wenn ich es mir richtig überlege, bin ich es doch schon immer. Tom ging immer seine eigenen Wege.
Dann begann Corona und ich nahm einen Job in einem Test Zentrum an. Als ausgebildete Rettungssanitäterin Teile ich mir den Job mit einem Kollegen und einem immer wechselnden Azubi. Wir sind ein gutes Team und die Arbeit macht Spaß, auch wenn man im Sommer unter den Klamotten unheimlich schwitzt. Am meisten mochte ich Daniel. Doch er ist leider vergeben. Hin und wieder passe ich auf seine kleine Tochter auf, wenn er und seine Frau gemeinsam Dienst haben oder abends weg wollen.
Dann kam der Tag, der mich komplett aus meiner Bahn warf. Im Testcenter erschien ein junger Mann, ich schätzte ihn mindestens 3-4 Jahre jünger als ich. So weit, so gut. Das ist ja nichts besonderes. Doch als ich mit ihm in der Kabine war, fragte er mich ob ich nicht einmal meine Maske abnehmen könne. "Wie stellen sie sich das vor, ich müsste mich hier komplett ausziehen und warum soll ich hier meine Maske abnehmen?"
"Ich möchte gern wissen, wie sie ...
... aussehen."
Meine Antwort daraufhin war, "ich habe rote Haare, Sommersprossen eine schiefe Nase und einen Pferdefuß, wie Satan persönlich." Als er nach unter sah, um sich zu überzeugen, bekamen wir beide einen Lachflash. "Raus hier!", sagte ich nur noch und er verließ die Station. Daniel wollte gleich wissen, was los war und voller Enthusiasmus erzählte ich ihm diesen kleinen Vorfall. Beide lachten wir und Daniel fragte nur noch "und dann."
"Na nichts und dann."
"Lilli, wenn deine Augen so leuchten, dann ...."
"Quatsch, der ist doch viel zu jung für mich, aber niedlich sah er aus."
"Also doch."
"Nichts also doch und jetzt Ruhe!" Er wollte mir aber wirklich nicht aus dem Kopf gehen. Schließlich dachte ich mir, den siehst du sowieso nie wieder, aus und Schluss.
Als wir zum Feierabend das Testcenter verließen sagte Daniel auf einmal nur "oh, oh!". Ehe ich begriffen hatte was los war, stand diese kleine Flitzpiepe vor mir und sagte: "Das sie keinen Pferdefuß haben, habe ich heute schon gesehen. Ihre Nase ist auch gerade und meine Vermutung hat sich bestätigt. Hinter traurigen Augen die auch Lachen können, kann sich nur ein wunderschöner Mensch verstecken." Dann drehte er sich um und rannte weg.
Daniel lächelte und sagte nur, "also doch. Dann wünsche ich dir eine gute Nacht und rufe mich ja nicht an um mich zu nerven. "
Eigentlich war mir jetzt zum nerven zu mute. Was wollte dieses Kerlchen von mir. Niedlich sah er aus und höflich war er auch. Er hat mich sogar ...