1. Leck Mich


    Datum: 16.09.2022, Kategorien: Hausfrauen Autor: bydummbatz

    Anmerkung: Die folgende Story hatte ich hier bereits vor Jahren gepostet, allerdings in drei voneinander unabhängigen Teilen, die ich aber immer mal chronologisch zusammenführen wollte. Was hiermit geschehen ist.
    
    Leck mich ODER Eigentlich wollte ich nur mal sagen, dass SAP ein totaler Vollscheiß is'
    
    I.
    
    Der tägliche Fußmarsch zur Arbeit. So 'ne grüne Tante radelt an mir vorbei.
    
    „Das ist ein Radweg", mault sie.
    
    „Leck mich."
    
    *
    
    „Moin", grüßt der Pförtner.
    
    „Du mich auch."
    
    Der Quadratarsch meiner Chefin rumpelt ins Büro. Den Anblick brauch ich so nötig wie 'ne Nierenkolik. Dringender Termin da, unbedingt erledigen dort. So siehst du aus, du frigide Spinatwachtel.
    
    „Klar." „Kein Problem." „Logisch."
    
    Die fette Qualle zieht Leine und wackelt zurück in ihr Aktenklo.
    
    Abmarsch zum Treffen der Abteilungsleiter. Arschkriecher mit TVöD. Die gleichen Sackgesichter, die wir früher aufm Schulhof vermöbelt ham.
    
    Das Sitzungszimmer liegt nicht hoch genug, um die versammelten Schleimbeutel mit Erfolg aus dem Fenster zu werfen. Gott, was 'n Gelaber. Der Anblick dieser Nullinger hätte selbst einem Thomas von Aquin jeden Gedanken an Teleologie ausgetrieben. Danke Evolution.
    
    Ne Mittagspause, einen 'Kicker' und gefühlte tausend Telefonate mit diversen Arschgeigen später verkrümel ich mich.
    
    Eine Herde Hartz-IV-Kühe walzt vor mir her, als fehlte noch ein Beweis für biologische Konvergenz.
    
    Kurzer Abstecher in 'nen Laden für Secondhand-Medien. Zwischen dem ...
    ... üblichen Müll über den sympathischen Serienmörder von nebenan, natürlich grenzenlos kultivierte Kerlchen mit profundem Kunstsinn und Einsteinscher Ratio, und dem ganzen Superheldenschrott schmachten die gloriosen Desert Hearts. Im Regal daneben lauert Schlock, das Bananenmonster. Her damit.
    
    Die Einfahrt zu unserem Wohnhaus füllt die Plunze von gegenüber und blubbert einen wehrlosen Nachbarn voll. Ich würg 'nen Gruß raus und drück mich an der Pisskuh vorbei.
    
    Home, sweet home.
    
    Zeit für 'ne halbe Stunde chauvinistisches Aufatmen bei Two And A Half Men. Aber schon nach fünf Minuten macht Charlie Chelsea einen Heiratsantrag. Gott ist 'ne Frau. Die Welt ist im Arsch.
    
    Auf dem nächsten Sender: die Gazprom-Söldner aus Gelsenkirchen. Neuer Versuch: Die Katzenberger sucht 'nen Kerl. Da kann er sich ja gleich freiwillig die Eier veröden. Un' weg. Kochen mit 3-Sterne-Dödel I. Ich kotz gleich. Weg. Kochen mit 3-Sterne-Dödel II. Weg. Kochen mit -- heiliger Bimbam.
    
    Kein Bier im Kühlschrank. Leck mich. Wo steckt die Schnalle? Vermutlich is' sie unterwegs, um die achtunddreißigste Garnitur Geschirr zu kaufen, damit ich aus 'nem NEUEN Glas KEIN Bier trinken kann.
    
    Sohnemann kommt vom Training.
    
    „Du musst mir noch bei meinem Referat helfen", begrüßt er mich. Was 'n Glück. Feierabend ade. Ich guck' im Internet nach, was ich vom schrägen Wurf vergessen hab. Zwei Stunden später kann der Fickfehler immerhin schon drei Sätze korrekt aus meinen Notizen zitieren. Schätze, der Loser ...
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