Leck Mich
Datum: 16.09.2022,
Kategorien:
Hausfrauen
Autor: bydummbatz
... landet beim Öffentlichen Dienst. Wie sein Vater. Haha.
Keine Chance mehr auf das Dienstagabend-Idyll im Lebensraum des letzten wahren Patriarchen, Horatio Caine vom CSI Miami - natürlich unverheiratet und kinderlos.
Ich hau mich in die Falle. Wäre ich ledig, hätte ich jetzt vielleicht Sex oder das Geld, um mir welchen zu verschaffen. Vielleicht sogar Lust darauf.
Na schön. Noch ein Kapitel von Richard Starks Parker, womöglich fühle ich mich dann wieder halbwegs wie 'ne XY-Ausprägung.
Licht aus.
Ich stell' mir vor, wie meine Chefin nackt auf ihrem Schreibtisch herumschwabbelt. Sie quiekt wie 'n Schweinchen, während ich ihr die Dudeln petschier' und mein Ding verbrämel.
Nach zwei Minuten bin ich fertig.
Noch knapp 25 Jahre bis zur durchschnittlichen Lebenserwartung eines Mannes.
Morgen bringe ich alle um.
*
Scheiße. Knacken is' nich'. Leck mich. Rein in die Trainingsklamotten. Raus ins alte Stadion.
Ein paar Sätze Liegestützen. Ab im Trab.
Allein mit mir, einem tröstlichen Vollmond, Sternenschimmer und unbeschwertem Sinnieren.
Gesegnete Stille.
Am Arsch!
Nach einigen Runden wehen mir aus der nächsten Kurve Schwatzen und Quatschen um die Ohren. Aus die Maus mit der inneren Andacht.
Ausgerechnet jetzt muss ein Pärchen mittleren Alters seine abgeschlafften Metabolismen restaurieren. Die zwei Luftpumpen laufen im Uhrzeigersinn, mir entgegen, und wechseln alle paar Meter zwischen Gehen und Joggen. Nur das Mundwerk der Thusnelda zeigt ...
... keinerlei Ermüdungserscheinungen. Den Silbendurchsatz der Labertante als Geschnatter zu bezeichnen, wäre als Euphemismus des Jahres durchgegangen.
Ich hopple angesäuert noch ein Dutzend Mal um den Platz und strapaziere zum Abschluss meinen Lat' an 'ner Klimmzugstange. Den Heimweg vergoldet ein weiteres Vis-à-vis mit den zwei Pappnasen. Ich kann mir einen sarkastischen Gruß nicht verkneifen.
Die Schwatzamsel spreizt die Flügel.
Aber: ratzfatz krakeelen wir uns von einem herzhaften Disput zu 'nem netten Plausch.
Wir verabreden uns sogar auf ein Bier im Alpirsbacher. Nach dem Duschen.
*
Ein Weizen ist schon Geschichte. Das nächste steht vor mir, als die beiden eintrudeln. Das Hühnchen ist bereits am Gackern, noch bevor sie sitzen.
Die erste Runde geht auf mich.
Rustikales, behagliches Ambiente. Verträglicher Geräuschpegel von Gesprächen ringsum. Wurstsalat und Bratkartoffeln. Unterlage für das eine oder andere Bierchen.
Ich hau mir das flüssige Manna in die Birne und hör dem überdrehten Mädel zu, wie es über die kleinen und großen Dinge des Lebens schwadroniert. Ein wenig zu laut, ein wenig naiv, aber durchweg unterhaltsam. Manchmal überraschend tiefgründig. Meist nur ein Luftholen entfernt von einem sympathischen Auflachen.
Angelika arbeitet als Lageristin in derselben Firma, wo ihr Eheanhängsel die Schaltanlagen kontrolliert.
Er lächelt leise in sein Bier. Sichtlich zufrieden damit, im Wortgeklingel seiner Frau unterzuschlüpfen.
Vermutlich ...