1. Fluchtverhalten


    Datum: 14.10.2022, Kategorien: Romantisch Autor: Dingo666

    ... dir!", sagte Sascha in einem aufrichtigen Ton. Dann lauschte er seinen eigenen Worten nach, um festzustellen, ob er das auch wirklich so meinte. Auf ihrem Gesicht breitete sich zögernd ein Lächeln aus, und er bemühte sich, es angemessen zu erwidern. Dabei fühlte er leichte Übelkeit im Bauch.
    
    "Danke! Das werde ich dir nie vergessen!", flüsterte sie, schlang ihm die Arme um den Hals und drückte ihm einen schockierend warmen Kuss auf seine Lippen. Wie von selbst legten sich Saschas Hände um ihre Taille, spürten der eleganten Kurve ihrer Hüfte nach. Aber trotz der plötzlichen körperlichen Intensität wollte das seltsame Gefühl des Irrealen nicht von ihm weichen. Immer noch kam er sich vor wie ein Schauspieler auf der Bühne. Leider hatte sich niemand die Mühe gemacht, ihm den richtigen Text zu geben.
    
    "Heute ist unsere Glücksnacht!", raunte Sophie ihm freudig zu. "Robert hat Urlaub, und Bernard musste kurzfristig zu meinem Vater. Vermutlich hat er mal wieder Herzprobleme. Sonst werde ich fast immer rund um die Uhr persönlich bewacht, von ´medizinisch-technischen Assistenten´ - ha!" Sie schnaubte abfällig.
    
    "Wie willst du denn dann entkommen?", meinte Sascha, eher um das Gespräch weiter zu führen, als weil er tatsächlich neugierig gewesen wäre.
    
    Sophie kicherte und drückte sich an ihn. Wider Willen genoss er den ungewohnten Körperkontakt, die weichen Formen und ihr verwirrend gut riechendes Parfum.
    
    "Ich habe das Schloss zum Klo manipuliert. Wenn er drin ist, kann ich ...
    ... ihn von außen einsperren, die Fußfessel abschneiden, und die Rinne runter. Die Klotür ist stabil, die hält ihn eine Weile auf. Du musst mit einem Mietwagen bereitstehen und wir müssen sofort weg, bevor er sich befreien kann. Am besten nimmst du ein Auto mit dunklen Scheiben."
    
    "Klar."
    
    Er musste ein albernes Grinsen unterdrücken. Mein Name ist Wagner. Sascha Wagner. Den Martini bitte geschüttelt, nicht gerührt. Und ist mein Aston-Martin schon poliert?
    
    Sie nahm seinen Kopf zwischen beide Hände und sah ihn durchdringend an.
    
    "Kann ich mich auf dich verlassen?", wollte sie wissen. "Das ist mein Leben, um das es hier geht. Wenn du nicht willst, sag es mir bitte jetzt, dann tut es nicht so weh. Ich weiß nicht, ob ich noch einen Verrat ertragen könnte."
    
    "Hey, keine Angst!" Er streichelte ihr unbeholfen den Rücken. "Ich bin nur ein Buchhalter, aber was ich anfange, das führe ich auch zu Ende."
    
    Mit milder Überraschung stellte er fest, dass er damit nicht einmal gelogen hatte. Inzwischen war er wohl zu tief in dieser Geschichte gefangen. War zu eng mit dieser seltsamen jungen Frau verwoben, um sich als Unbeteiligter aus allem heraus halten zu können, wie sonst immer.
    
    Das strahlende Lächeln erhellte ihr Gesicht erneut, und sie küsste ihn wieder, länger diesmal. Süßer Atem an seiner Wange, weiche Lippen unter seinen, biegsame Formen in seinen Armen.
    
    Mit Macht explodierte eine Erektion in seiner Hose. Sie spürte es, und nach einem winzigen Zögern presse sie ihren ...
«12...8910...23»