1. Niemals Teil 4 (Roman)


    Datum: 17.01.2023, Kategorien: Reif Autor: KleinUndDick

    ... sich mir an, wie lieb. Ich schwieg.
    
    „Wenn wir dir Liebe und Geborgenheit geben, wirst du dann wieder zu uns zurück kommen?“
    
    Woher, zum Henker, wusste er, was mir fehlt? Ich schwieg weiter und grübelte.
    
    „Du bist Göttin, Daria, aber auch ein Mensch und als solcher, stecktest du immer voller Liebe. Sie ist nicht mehr da, warum?“
    
    Sie hatten sich bestimmt mit Gerd beratschlagt. Sie sorgten sich um mich! Wie lieb! Ich merkte, wie ich langsam weich gekocht wurde. Ich schwieg eisern.
    
    „Sag uns, was du brauchst und wir geben es dir!“
    
    „Ich brauche nichts. Es geht mir gut.“ Was hätte ich sonst sagen sollen?
    
    „Meta hat seinen Körper an einen anderen Geist überlassen!“ Oha, nun sprach Michael und was ich da hörte, gefiel mir überhaupt nicht. Ich nahm „Killer´s“ Pfote beiseite und setzte mich aufrecht hin. Ich drehte mich zu Michaels Körper.
    
    Er schielte zu mir hoch und grinste breit.
    
    „Seid ihr jetzt völlig durchgeknallt? Warum tut ihr so was? Ihr...“, weiter kam ich nicht.
    
    Michael sprang ganz schnell auf und kam zu mir herum. Er griff mir unter die Arme und zog mich zum Stehen hoch.
    
    „Warum bist du so leicht“, er tastete mich oberhalb meines weiten Kleides ab. Sein Gesicht drückte Unmut aus.
    
    „Warum, Daria“, er nahm mein Kinn in die Hand und zwang mich, ihn anzusehen?
    
    Ich wich seinem Blick aus, in dem ich in den Himmel starrte, der wunderschön blau war.
    
    „Ich habe Leben genommen. Ich will nur noch eins: sterben!“
    
    Ich wurde kräftig geschüttelt, doch ...
    ... das war mir herzlich egal.
    
    „Bist du denn vollkommen übergeschnappt? Deine Zeit, als tote Göttin ist noch lange nicht gekommen! Willst du allen ernstes jetzt schon alle Pflichten übernehmen?“ Er zog mich hart an sich und legte meinen Kopf an seine Schulter.
    
    „Ich will keine Göttin sein!“ Eine einzelne Träne löste sich aus meinem Augenwinkel. Sie hatten mich fast so weit, mich wieder zu öffnen und ich konnte mich kaum gegen sie durchsetzen.
    
    „So lange du dein menschliches Leben lebst, könnten wir deine Pflichten übernehmen. Wir könnten immer für dich da sein, als Freunde, als Beschützer, als Liebhaber und wenn du willst, auch als Komplizen!“
    
    Das letzte Wort brachte mich zum Lachen. Komplizen? Klasse. In mir regte sich die Abenteuerlust, doch so viel ich auch dagegen an ging, mein Herz öffnete sich langsam wieder. Ich kämpfte und wusste, wenn ich ihnen jetzt nicht Einhalt gebot, würden alle Gefühle wieder hoch kommen. Ich brachte kein Wort heraus.
    
    „Wir sind da für dich, worum auch immer es sich handeln mag. Wir werden gemeinsam mit dir, deinen Weg gehen und wir werden für dich da sein, was immer du grade brauchst!“
    
    Eine weitere Träne löste sich.
    
    „Dein Glück jagt dich und du rennst davor weg!“
    
    Oh mein Gott, wie gemein. Jetzt heulte ich wie ein Schlosshund. All meine Last erdrückte mich schwer. Ich schluchzte laut auf und Michael hielt mich fest in seinen Armen!
    
    Plötzlich tauchten wir in unserem Haus auf. Ich wurde sanft aufs Bett gelegt und er legte sich ...
«1234...16»