1. Niemals Teil 4 (Roman)


    Datum: 17.01.2023, Kategorien: Reif Autor: KleinUndDick

    ... Abendveranstaltung war vorbei. Ohne auf irgend jemanden zu achten, verließen wir die Bühne und Achim führte mich über den langen Rasen, zum See hinüber, wo wir uns noch sehr lange unterhielten.
    
    „Weißt du noch, damals? Du dachtest anfangs, ich heiße Frank“, Achim lachte leise. Er buddelte seine Zehen in den Sand.
    
    „Ich stand mit einer Freundin am Fenster und ich zeigte auf dich. Sie hatte aber den Frank gemeint und ich eben dich. Es war schlichtweg ein Missverständnis.“ Ich lächelte bei der Erinnerung. Damals war die Welt noch einfach für mich gewesen.
    
    „Richtig scharf fand ich, als unsere Liebesbriefe aufgeflogen waren“, Achim lachte.
    
    Mein Gott, war das damals peinlich gewesen.
    
    Der Leiter kam in den Mädchen Essraum und hielt die Briefchen in die Höhe. Er las alle laut vor und das Gelächter war groß gewesen.
    
    „Hallo Jann, ich liebe dich von Herzen. Tausend Küssen schickt dir, Doris!“
    
    Mein Brief war der letzte gewesen. Und dann sagte der Leiter: „Alle absendenden Mädchen, gehen jetzt zu den Jungs hinüber und sagen ihn von Auge zu Auge, was sie empfinden!“ HAMMER! Aber einsame Spitze. Mir war es egal, wer gelacht hatte. Ich nahm meine Beine in die Hand und ging zu meinem Schwarm. Ich stellte mich vor ihm hin und sagte ihm klipp und klar, was ich für ihn empfand.
    
    Jann zog mich auf seinen Schoss, nahm mich in seine Arme und küsste mich. Um uns herum wurde gejubelt und böse Sprüche gebracht, aber ich war unendlich glücklich, damals.
    
    Ich wurde sogar ...
    ... ausgeschimpft, weil ich gar nicht wieder gehen wollte. Man, damals...
    
    Jann hatte mir seine Adresse gegeben. Ich vergaß leider in welchem Ort er gewohnt hatte, deshalb hatte ich ihm nie schreiben können.
    
    Viele Jahre später, habe ich ihn per Internet gesucht, aber nicht gefunden. Ich war grenzenlos enttäuscht gewesen. Es hätte mich sehr interessiert, was aus ihm geworden war und jetzt, erfuhr ich, dass er nur eine Woche später, nach unserem knutschen, gestorben war. Wir traurig.
    
    „Ich habe mich sehr gefreut, als ich sah, dass du mich nie vergessen hattest“, Achim legte einen Arm um mich. Ich weinte lautlos.
    
    „War es Bad Salzuflen?“ Ich sah niedergeschlagen hoch.
    
    „Ja“, sagte er nur leise.
    
    „Es hätte mir ja eh nichts genützt“, ich richtete mich auf und wischte mir die Tränen aus den Augen.
    
    „Aber ich war immer bei dir“, er streichelte meinen Arm.
    
    „Warum bist du jetzt zurück gekommen?“ Ich sah ihn von der Seite an. Der Mond beleuchtete sein Gesicht.
    
    „Meta hat mich gefragt. Ob ich seinen Körper übernehmen wolle. Er hat eine besondere Macht, die es ihm erlaubt, jeden Körper zu besitzen. Er hat noch eine weitere Macht. Er kann mit jedem Geist in Kontakt treten. Ich war schon lange mit ihm im Kontakt. Von mir wusste er alles über dich!“
    
    WOW! Noch eine Information, die ich nicht hatte haben wollen! Mir schwirrte der Kopf.
    
    „Dann...“, ich brach ab. Fassungslos sah ich ihn an.
    
    „Ja, ganz recht.“ Er küsste mich sanft auf die Schläfe. Wir verstanden uns auch ohne ...
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