1. Bei Martha


    Datum: 24.06.2019, Kategorien: BDSM Autor: lost_of_mind

    ... will auch keiner wissen, denn dieser Mann war höflich formuliert ein etwas schwieriger Zeitgenosse. Keiner trauerte auch nur einen Moment.
    
    Herrisch, Rechthaberisch, Launisch und bisweilen sogar handgreiflich gegen seine Frau. Niemand, also wirklich keiner aus der Verwandschaft mochte ihn. Martha wurde über Jahre hinweg von vielen Seiten angeboten im Falle einer Trennung für sie zu sorgen. Niemand verstand warum Martha das bald 20 Jahre mit ihm aus hielt.
    
    Jochen sah sich in der kleinen Wohnung um. Räumte seine Reisetasche aus, in einen Teil des eigens für ihn ausgeräumten Wohnzimmerschrankes. Auch für Tante Martha würde das eine Einschränkung bedeuten, denn solange Jochen auf dem Sofa schläft kann sie ihren Fernseher nicht wie gewohnt benutzen und sich auch sonst in der Wohnung nicht so frei Bewegen.
    
    Sie nahm mit einer erstaunlichen Gelassenheit die üble Stimmung des Neffen die ersten Tage hin, versuchte durch bewusst zur Schau gestellte gute Laune die Spannungen abzubauen. Darin hatte sie Übung. Im Beschwichtigen. Eigentlich freute sie sich sogar mal ein paar Tage etwas Besuch zu haben. Auch wenn Jochen schon richtig Groß war und nicht mehr so niedlich zum knuddeln. Jochens Laune besserte sich über die ersten Tage nur kurz: Leckeres Essen, kürzere Anreise zur Schule, rundum sorglos Haushaltspaket, all Inclusive. Doch dann kamen andere Spannungen hinzu: Er kann nicht wichsen. Er tat das bisher fast täglich. Vor seinem PC in seinem Zimmer, zu reichlich ...
    ... heruntergeladenen Filmen. Dieser PC währt unerreichbar für den Moment. Auch auf seinem Laptop befanden sich seine Lieblingssammlung, eine Auswahl an sehenswerten Filmchen.
    
    Nur half das für den Moment wenig. Unter der Dusche leise, heimlich und eilig mit der Hand ausleeren? Ohne ansprechende Wichsvorlage? Das ist wie Spaghetti Bolognese ohne Soße. Der junge Mann steht so immer unter mehr Druck, wird schon nach nicht mal einer Woche wieder reichlich unleidlich.
    
    Er stand Freitag Abend in der Küche, starrte angepisst aus dem Fenster und überlegte Auswege aus seiner verzwickten Situation. Seine Tante wollte mit ihm reden und näherte sich von hinten, berührte ihn sanft am Ellenbogen. Jochen erschrak, drehte sich blitzartig, bewegte sich etwas unwirsch. Sofort hob Martha reflexartig ihre Hände zum Schutz vor das Gesicht, hatte einen entsetzten Gesichtsausdruck.
    
    Natürlich würde Jochen seiner Tante niemals etwas tun, geschweige denn überhaupt die Hand gegen eine Frau heben. Sie erkannte ihre seltsame instinktive Reaktion, wurde Jochen gegenüber sofort wieder entspannt. Jedoch die Situation war mehr als Eindeutig! Sie versuchte den peinlichen Moment schüchtern weg zu lächeln.
    
    In diesem Moment erkannte sogar Jochen was diese Frau über all die Jahre mitgemacht haben musste. Es waren keine Gerüchte oder lästerndes Geschwätz der Verwandten. Er besann sich einen Moment, musterte die ältere Frau. Erinnerte sich an die letzten paar Tage, bewertete seine bisherigen Eindrücke neu.
    
    Martha ist ...
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