1. Bei Martha


    Datum: 24.06.2019, Kategorien: BDSM Autor: lost_of_mind

    ... gegessen, lehnte stehend an der Küchenzeile, sah ihrem Neffen beim Essen zu. Junge Männer haben unglaublichen Appetit. Martha holte mehrmals Luft, schwieg, überwand sich dann doch:
    
    "Um nochmal auf dein Angebot zurück zu kommen. Du weisst schon, wegen dem Gespräch. War das letzte Woche tatsächlich ernst gemeint oder wolltest du nur Höflich sein?"
    
    Jochen hatte es aus reiner Schleimerei gesagt, er wollte natürlich nicht in die Probleme anderer Menschen hineingezogen werden. In seinem Alter kümmert man sich noch überwiegend um egoistischere Bedürfnisse. So direkt nun von seiner Tante darauf angesprochen wollte er sie nicht abwimmeln, empfand eher höflich sein zu müssen. Also sollte er jetzt doch keinen Rückzieher machen. Das riet ihm sein in resten vorhandenes Taktgefühl.
    
    "Klar meinte ich das Ernst!" Bestätigte er mit vollem Mund scheinheilig. "Auch wenn es vielleicht etwas... naja... Seltsam wird?"
    
    "Das Leben ist wohl nicht immer geradlinig."
    
    "Oh ja, da hast du Recht!" Sagte Martha mit einem Ausbruch an Erleichterung. "Für mich ist es aber nicht ganz Einfach darüber zu sprechen."
    
    "Das reden kann ich dir nicht abnehmen, Gedanken lesen gibt es nur im Raumschiff Enterprise." Jochen hoffte schon das Thema könnte damit bereits wieder beendet sein, wollte nicht zu sehr nach bohren.
    
    Kurz lächelte Martha, während sich Jochen das halbe Honigbrötchen auf einmal in den Mund stopfte. Um nicht weiter reden zu müssen. Mit vollem Mund spricht man schliesslich ...
    ... nicht. Martha rückte ihre moderne rahmenlose Brille zurecht und quetschte einen weiteren Blick am Küchentisch vorbei auf die deutliche Beule in der Hose des Jungen.
    
    "Wie du weisst war dein Onkel ein sehr grober Mann. Natürlich hätte ich gehen können. Aber es lag nicht an ihm alleine."
    
    "Du musst den Arsch nicht nachträglich in Schutz nehmen. Das ist die Rechtfertigung aller Schläger: Sie war selber Schuld! Du hast ja wohl nicht nach Prügeln gebettelt?"
    
    Wieder wand sich Martha in ihrer Haut, nach Worten ringend. Platzte heraus: "Vielleicht doch?" "Das sagen alle Männer die ihre Frauen misshandeln. Sie wollte es so."
    
    "Aber es ist nicht immer so ganz einfach das eine vom anderen abzugrenzen. Es gibt nicht nur immer Schwarz und Weiss im Leben."
    
    "Du redest in Rätseln, so verstehe ich garnichts." "Ja, stimmt."
    
    Eine längere betretene Pause trat ein. Jochen schmierte sich das nächste Brötchen, fest Entschlossen von sich aus nicht weiter zu bohren. Martha bemerkte sehr wohl, wenn sie das Gespräch am laufen halten wollte musste sie den nächsten Schritt tun. Ein schwerer Schritt für sie.
    
    "Was machst du heute, Jochen?"
    
    Er überlegte kurz. "Bisher noch nichts!"
    
    "Und wenn ich darüber noch nicht reden kann? Wenn ich es dir eher zeigen würde?"
    
    Jochen konnte sich darauf keinen Reim machen. Nickte vorsichtshalber. "Klar, kannst du!"
    
    "Du sagst auch bestimmt nichts deinen Eltern?"
    
    "Mit denen rede ich sowieso nie wieder!" In diesem Moment meinte Jochen das auch ...
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