1. Krankenpflege mir Happyend


    Datum: 05.06.2023, Kategorien: Schwule Autor: Max Gliefort

    ... Lars ist froh, dass er nicht mehr sprechen muss, er verabschiedet sich von seiner Mutter und gibt Bernie den Hörer zurück. Der tauscht noch ein paar Nettigkeiten mit Nadine aus und legt schließlich auf.
    
    "Ist scheiße, krank zu sein, nicht wahr?"
    
    Lars nickt und zuckt mit den Schultern, nützt ja nichts. Er schließt die Augen.
    
    "So müde?"
    
    "Ja", sagt Lars leise, "sehr müde. Äh Bernie?"
    
    "Ja?"
    
    "Kannst du mir das Kissen aufschütteln?", fragt Lars verlegen.
    
    "Natürlich."
    
    Bernie hilft Lars sich etwas im Bett aufzusetzen, er spürt dabei wie schlapp Lars sich fühlen muss. "Halte dich ruhig an mir fest."
    
    Lars versucht erst sich an Bernies Schultern festzuhalten, das geht jedoch nicht so gut. Nun schlingt er seine Arme um Bernies Hals, so geht es besser. Bernie wendet das Kissen und klopft es zurecht, die ganze Zeit spürt er dabei wie viel Hitze von Lars Körper ausgeht. Langsam beugt er sich vor, sodass Lars wieder zum Liegen kommt.
    
    "Besser so?"
    
    "Ja, viel besser." Lars schließt seine Augen, entspannt sich etwas und seufzt leise. Als er hört, wie Bernie sich in den Sessel setzt, öffnet er seine Augen wieder, "Wie lange bleibst du noch?"
    
    "Ich geh noch nicht weg, ich lasse dich nicht alleine hier."
    
    "Wasis..." Lars muss sich räuspern, er bekommt den Satz aber dennoch nicht zusammen, "Wasis...", versucht er es nochmal.
    
    "Gunda? Eltern?" fragt Lars jetzt mühsam, der ganze Satz macht ihm Schwierigkeiten, Bernie weiß aber, was er meint.
    
    "Meine Eltern ...
    ... wissen Bescheid und Gunda..." Bernie zuckt mit den Schultern, "Wir haben Schluss gemacht, letzte Woche."
    
    Lars schaut seinen Freund traurig an und hebt fragend die Augenbrauen.
    
    "Ach, weißt du, es lief einfach nicht mehr." Bernie sieht Gunda vor sich, eine hübsche kleine Blondine mit unzähligen Sommersprossen im Gesicht und schönen blauen Augen. Er schaut in die Ferne und beginnt leise zu sprechen, froh darüber sein Herz auszuschütten.
    
    Es kriselte schon länger zwischen Gunda und ihm, immer häufiger gingen sie eigene Wege. Bernie weiß nicht, was der Auslöser war. Vielleicht wollte Gunda sich nicht binden, es war geplant eine gemeinsame Wohnung zu suchen. Sie wohnten beide noch bei den Eltern. Vielleicht war es das? Dass es aus zwischen den beiden wusste noch keiner, jedenfalls keiner von Bernies Bekannten. Bei Gunda war er sich nicht sicher. Frauen gehen mit so etwas anders um.
    
    Als er zum Ende seiner Erzählung kommt, öffnet Lars die Augen.
    
    "Ich dachte, du schläfst."
    
    Lars schüttelt den Kopf und streckt Bernie matt seine Hand hin. Bernie nimmt sie wieder in seine Hand.
    
    "Tut mir leid", sagt Lars erschöpft.
    
    "Muss es nicht. Ich komme schon darüber weg." Bernie lacht bitter auf, "Weiber, wer braucht die schon."
    
    Lars nickt und lächelt. Stimmt!
    
    Stille breitet sich aus, Lars Atemzüge werden langsamer und tiefer, aber immer noch raschelt es leise in seinem Brustkasten. Bernie merkt, wie sein Freund immer tiefer in den Schlaf sinkt und überlegt, ob er seine Hand ...
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