Mein Wochenende
Datum: 25.09.2023,
Kategorien:
CMNF
Autor: Anonym
... weitergehen sollte. In der Rockfabrik, der größten Nürnberger Rock- Disco, gab es freien Eintritt für alle Festivalbesucher. Einige von uns wollten dort hinfahren, andere, ich inbegriffen, hatten dazu keine Lust mehr. So entschieden wir letztendlich, dass wir uns aufteilen würden. Diejenigen, die nicht in die Rockfabrik wollten, also mein Freund, Martin, Paul und ich, würden bei Martin übernachten, der allerdings sehr entlegen wohnt. Das bedeutete, dass einer von uns mit seinem Auto alle nach Hause bringen musste. Da ich als Einzige halbwegs nüchtern war, kam diese Aufgabe mir zu. Wir gingen noch ein letztes Bier trinken, in einer kleinen Kneipe, wobei ich das Holz des Hockers an meinen Schenkeln und auch an meiner inzwischen triefenden Spalte fühlte und hoffte, keine eindeutigen Flecken zu hinterlassen.
Danach stiegen wir alle ins Auto und ich fuhr los. Das Fahren fiel mir nicht leicht, ich hatte sowieso erst seit 8 Monaten den Führerschein, war noch in der Probezeit und leicht angetrunken war ich auch, ganz abgesehen davon, dass es mitten in der Nacht war. Am meisten jedoch lenkte mich die Tatsache ab, dass ich den Autositz direkt an meiner Haut spüren konnte. Ich saß hier also als einzige Frau mit vier ziemlich angeheiterten Männern im Auto eines Freundes, trug keine Unterwäsche und zu allem Überfluss spürte ich das mit jeder Bewegung unter meiner ohnehin schon recht anzüglichen Kleidung.
In anderen Worten: Es kam mir wie eine sehr lange Fahrt vor, während ich ...
... versuchte, mich mit Martin über belanglose Dinge zu untehalten, und ich hatte Schwierigkeiten, beim Thema zu bleiben. Es war in dem Moment einfach nicht so interessant, dass das Auto für einen Ford seines Baujahres noch gut in Schuss war oder was Martin damals an seinem Computer gespielt hatte, als es noch Windoof 3.1 gab und eine Internetseite 20 Minuten Ladezeit hatte. Auch die Untehaltungen zwischen meinem Freund und Paul auf der Rückbank konnten mich wenig reizen. Ich hatte andere Dinge im Sinn, von denen aber zumindest Paul und Martin rein gar nichts ahnten. Ich fuhr also über die dunklen Landstraßen, versuchte mich auf den wenigen Verkehr zu konzentrieren und mein Gehirn davon abzuhalten, über andere Bedeutungen des Wortes „Verkehr“ nachzudenken.
Nach einiger Zeit waren wir dann angekommen in Martins Dorf. Es war absolut ruhig, man konnte keinen Ton vernehmen. Das konnte einerseits damit zusammenhängen, dass es 4:20 nachts war, und andererseits damit, dass es hier nur Bauernhöfe gab und man hier auch tagsüber wenig hören konnte.
Wir betraten das Haus, in dem Martin mit seinen Eltern und vielen Haustieren lebte, und schlichen uns nach oben. Mangels Platz würden wir zu viert in einem Zimmer schlafen. Wir einigten uns, dass Paul und Martin in dessen Doppelbett und wir beide auf dem Sofa schlafen würden, da letzteres sehr eng war und nur für ein Paar zum Schlafen geeignet. Wir legten uns dann ziemlich rasch hin und deckten uns zu, aber natürlich ging auch dieser Abend nicht ...