1. Mein Hundeleben


    Datum: 16.07.2019, Kategorien: Fetisch Autor: byperdimado

    Im Käfig
    
    „Auf keinen Fall fahre ich mit euch zu Tante Elisabet", stellte ich ein für alle Mal klar, „was soll ich auf so einem Bauernhof. Das ist was für Laura, die immer reiten will, aber nichts für mich. Ich bin schon achtzehn und will mich mit Freunden treffen und will feiern gehen und nicht in der Einöde rumhängen." „Aber du hast doch gerade gar keinen Freund", verstand es Papa nicht und meine kleine Schwester hämte: „Aktuell kannst du noch nicht einmal jemanden kennenlernen, bei den ganzen Einschränkungen." Selbst von Mutti bekam ich keine Unterstützung: „Überleg mal, das Schwimmbad ist geschlossen und abends ausgehen kannst du auch nicht."
    
    Alles hatte einen ausschlaggebenden Grund und der hieß:
    
    C O R O N A .
    
    Statt nach Andalusien ging es nach Niedersachsen zur Verwandtschaft. Das Freibad war geschlossen und am Baggersee hatten sie auch Sperren eingerichtet. Es blieb nur noch der Kanal, aber auf diese Möglichkeit mochte ich meine Eltern nicht hinweisen, da hätte es ein Donnerwetter gegeben.
    
    „Macht euch mal keine Sorgen", tat ich ihre Einwände ab, „ich treffe mich mit Evi und zusammen wollen wir in ihrem Garten abchillen." Das stimmte so nicht ganz, denn die Eltern von meiner Freundin hatten trotz Reisewarnungen einen Flug nach Formentera gebucht. Mir war es aber ganz recht, lieber drei Wochen alleine Zuhause bleiben, als in die Einöde von Tante Elisabet zu fahren. Schon alleine, wie sie ihre Tiere behandelte, das wollte ich nicht sehen. Vielleicht sollte ...
    ... jemand mal meine Tante in den Stall einsperren, dann weiß Tantchen, wie sich die armen Tiere fühlen.
    
    Am Morgen gab es schließlich den Showdown. Alle waren fertig und standen angezogen mit gepackten Koffern in der Diele und ich trat ihnen in meinem Schlafshirt entgegen. „Ich fahre nicht mit, und wenn ihr mich zwingt, werdet ihr die drei Wochen keine Erholung bekommen, so sehr werde ich dort rumzicken", gab ich eine ernst zu nehmende Drohung ab, „und danach wird Tante Elisabet euch bestimmt nicht mehr zu sich einladen."
    
    Während nun meine Schwester Sorgen hatte, dass ich sogar ihr Reiten zunichtemachen könnte, schauten sich Mutti und Papa an. Als zickenden Drachen wollten sie mich doch nicht mitnehmen und schließlich war ich ja bereits erwachsen. Na gut, volljährig, jedenfalls war ich neunzehn und ab dem Herbst könnte ich bereits in einer anderen Stadt studieren, wenn die Universitäten wieder geöffnet hätten, scheiß Corona. So gaben meine Eltern nach, nur, ich bekam einen ganzen Berg an Auflagen, von denen ich mir nicht eine gemerkt habe. Oh doch eine, ich solle mich einmal am Tag melden.
    
    Kaum waren sie abgefahren, stellte sich in mir ein Jubeln ein, endlich Freiheit, drei Wochen
    
    F R E I H E I T .
    
    Nun konnte ich etwas tun, was ich schon so lange tun wollte und doch nicht tun konnte. Das ging nur, wenn ich alleine war, keine Eltern, keine Freundin und erst recht keine nervige Schwester. Egal wer mich dabei sah, würde mich für verrückt erklären, bestimmt würden sie ...
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