1. WG - Down Under 1


    Datum: 27.11.2023, Kategorien: Reif Hardcore, Autor: A-Beatrye

    ... mit einem bunten Flicken ausgebessert. An ihrem rechten Oberarm konnte man blaue Flecke sehen, die verdächtig nach einer Hand aussahen. Ihre schwarzen Haare sahen ähnlich zerzaust aus wie meine, nur waren ihre noch wüster. Sie kramte gerade in ihrem Rucksack und holte dann unter anderem eine Zeitung hervor, der ich wie Hypnotisiert folgte. Ich stand sogar auf und drückte meinem Kopf gegen die Scheibe, nur um sie im Blick zu behalten. Das war "die Bild". Das Mädchen hatte eine "Bild" ausgepackt. Gott, wie lange hatte ich keine "Bild" mehr in den Händen.
    
    Es war nicht wichtig, dass in der Bild eigentlich nie etwas vernünftiges drinstand. Aber es war ein Stück Heimat in der Fremde.
    
    Ich notierte schnell die Nummer von dem Loft in mein Notizbuch, packte meine Sachen in meinen Rucksack und verließ das Kaffee. Wie sollte ich mich ihr nähern? Ich hatte das Gefühl, dass man sie sehr leicht verschrecken könnte. Da ich nicht wollte, dass sie mir weglief, baute ich mich direkt vor ihr auf.
    
    „Hi. Ich bin Jac. Wer bist du?“ Mein Gott, mein Mundwerk, jetzt hatte ich es wahrscheinlich direkt versaut.
    
    Das Mädchen schreckte auch promt zusammen und ließ das Stück Brot fallen, dass sie in der Hand hielt. Schützend hielt sie sich den Rucksack vor die Brust und umklammert diesen, als wenn er ihr Leben bedeutete. Okay, wenn ich unsicher war, machte ich das auch. Ich musste ihr vorkommen wie jemand, den man nach vier Wochen aus dem Djungelcamp geworfen hatte oder die mit Krokodile Dundee ...
    ... im Busch nur mit einem Messer bewaffnet Krokodile gejagt hatte. Moment, hatte ich auch, aber das tat hier nichts zu Sache.
    
    Ich pflanzte mich neben sie, ohne abzuwarten, dass sie was sagte.
    
    „Ach ist das schön, mal wieder jemanden aus Deutschland zu treffen.“
    
    „Woher weisst du, dass ich aus Deutschland bin?“, wollte sie wissen.
    
    „Die Bild. Sowas kaufen hier nur Deutsche. Und du redest ja auch gerade deutsch mit mir.“
    
    Zögernd schaute sie in ihren Rucksack.
    
    „Darf ich?“, fragte ich.
    
    „Aber sie ist schon alt.“
    
    „Das macht mir nichts.“
    
    Sie holte sie heraus und reichte sie mir. Sie war drei Wochen alt und schon ziemlich zerfleddert. Ich hatte eine Vermutung.
    
    „Zeitung oder Handtuch?“, fragte ich.
    
    Sie sah mich verwirrt an.
    
    „Na was du zum Zudecken benutzt. Benutzt du Zeitungen oder ein Handtuch?“
    
    Sie sah beschämt zu Boden. Dann flüsterte sie „Zeitungen.“
    
    „Du solltest dir unbedingt etwas besseres zulegen. Ich habe mit einem Handtuch wirklich gute Erfahrungen gemacht, besonders, wenn es in der Farbe der hier üblichen Erde ist. Da kann man vor aller Augen verschwinden und ganz in Ruhe schlafen.“
    
    Sie seufste neben mir, als wäre Schlaf für sie nie etwas ruhiges.
    
    „Wie heisst du denn nun eigentlich und wie alt bist du. Wo kommst du her? Warum bist du hier?“
    
    Mist, ich war wieder zu schnell. Ich schaffte es immer, die Menschen in meiner Umgebung zu überfordern.
    
    „Pia“, kam von neben mir. „Ich war wegen Au-pair hier, aber es war nicht okay und ich ...
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