1. Kätzchen


    Datum: 23.07.2019, Kategorien: Medien, Autor: NicoS

    ... zu viele Mobiltelefone und Kameras hatten das Geschehen festgehalten ... und binnen einer halben Stunde auf Youtube und zahlreichen anderen Plattformen publik gemacht. Die großen Internetportale zeigten Julia Behrwald ... so der Name der Heldin ... noch am selben Nachmittag in ihrer ganzen, in dieser Situation eher archaisch als erotisch wirkenden Nacktheit, und einige verwackelte Originaldokumente schafften es schließlich sogar in die Abendnachrichten der Privat-TV-Sender.
    
    Für den Zoo brachen unruhige Zeiten an, begleitet von einem geradezu unheimlichen Erfolg. Besucher in nie gekannter Zahl strömten herbei, doch rasch wurde den teils verunsicherten, teils empörten Angestellten klar, dass die meisten nur auf eins hofften: eine Wiederholung des hüllenlosen Auftritts von Julia Behrwald ... möglichst im Raubkatzengehege. Auf Facebook bildete sich eine Gruppe von Unterstützern dieser Idee, die rasch mehrere tausend Fans aktivierte, und in einigen Medien wurde ganz offen darüber diskutiert, dass man nackte, junge Frauen doch nicht nur im Zoo bei den Raubtieren, sondern an vielen Stellen einsetzen könnte, um leere Kassen zu füllen und marode Betriebe aufzupäppeln.
    
    Schließlich mischte sich eine internationale Großbrauerei ein. Man werde den Zoo mit einer bedeutenden Summe unterstützen und auch sonst alles für eine glänzende Zukunft der notleidenden städtischen Einrichtung unternehmen, wenn nur ... ja, wenn die junge Frau bereit sei, ihren Auftritt mit Dschara für einen ...
    ... Werbespot zu wiederholen. Andernfalls habe man übrigens eine Darstellerin samt filmgeübter Großkatze zur Hand und könne die Idee auch so umsetzen, aber das Original sei eben doch die erste Wahl und der soziale Aspekt des Engagements dem Brauereiriesen auch nicht gleichgültig.
    
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    Doch nicht die Aussicht auf Ströme von Geld und Bier löste schließlich die Wende aus. Es war das Beispiel eines kleinen Zoos in Frankreich, der ... seit langem in Geldnöten und akut von der Schließung bedroht ... ein Late-Night-Programm der besonderen Art anbot: Zwei junge Wärterinnen erschienen splitternackt zur Fütterung nachtaktiver Tiere. Während die eine Hälfte der Franzosen das Experiment mit Abscheu und Beschimpfungen eindeckte, schien die andere geschlossen unterwegs, den Zoo zu stürmen. Und man sah nicht nur Männer. Auch Frauen, ja sogar vereinzelt Familien mit Kindern, drängten sich zu später Stunde an den Gehegen, und in überraschend großer Zahl wurden Mehrfach- und Dauerkarten verkauft.
    
    Dabei war ... abgesehen von der Nacktheit der Wärterinnen ... die "Show" in keiner Weise anzüglich. Die beiden jungen Frauen ... die eine klein, eher zierlich, mit kurzem Blondschopf ... die andere groß gewachsen, mit langen, schwarzen Haaren, üppigen Brüsten und vollen, runden Hüften ... taten nackt nichts, was sie nicht auch bekleidet getan hätten. Es gab weder Tanzeinlagen noch ein betontes Vorführen körperlicher Reize. Dennoch hatte die Darbietung etwas ungeheuer Anziehendes. Die nächtliche ...
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