1. Feuer und Wasser


    Datum: 24.01.2024, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: byarne54

    Feuer und Wasser
    
    Eine unmögliche Romanze
    
    oder ein Gewitter kann alles bereinigen
    
    *
    
    Jürgen Reissner war geflüchtet.
    
    Von der Großstadt hinaus aufs Land, in ein kleines Dorf mit etwa Einwohnern. Dieses Dorf lag im Hochschwarzwald, etwa 15 Kilometer von der Schweizer Grenze entfernt und teilte sich in mehr als 10 Gebiete und Ortsteile auf, die zu dieser Gemeinde gehörten.
    
    In der Stadt fand er keine Ruhe und Muse um zu arbeiten. Lärm und Hektik störten seine Kreativität und Konzentration und genau das brauchte er wie die Luft zum Atmen. Denn Jürgen war Schriftsteller und Autor.
    
    Angefangen hatte er schon in der Schule als Mitherausgeber der Schülerzeitung, nach dem Abitur fing er bei einer Lokalzeitung an und hatte sich im Lauf der Jahre trotz seiner Jugend bis zum stellvertretenden Redakteur für Politik und Wirtschaft hochgearbeitet. Nebenbei begann er zu schreiben und zwar, wie sein Vater sagte, Schund- oder Groschenromane. So etwas hatte er schon als Jugendlicher gelesen, als diese Literatur am Kiosk mal gerade 1,- DM kostete.
    
    Jürgen hatte das Zeug damals geradezu verschlungen und ein Großteil seines Taschengeldes ging dafür drauf. Krimis, Science Fiktion und Western, er las alles was er in die Finger bekam. Und er las sehr viel. Nur keine Liebesromane, denn da musste er immer heulen, weil ihm seine eigenen Lebensumstände in Erinnerung kamen. Denn als Jugendlicher war er schlaksig, dünn und unsportlich. Zudem schüchtern und ungesellig. Mädchen waren an ...
    ... ihm nicht interessiert, weil er als pickeliger Streber galt und so suchte er sich seine Beschäftigung auf anderen Gebieten. Groschenromane eben.
    
    Später kamen auch noch richtige Bücher hinzu, die seine Fantasie in Schwung brachten.
    
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    Seine Leidenschaft brachte ihn auch dann zur Zeitung und zum Schreiben.
    
    Er bot seine Groschenromane einem bedeutenden Verlag an, der sein Interesse bekundete und die ersten Folgen seiner Westernserie auf den Markt brachte. Sie verkauften sich entgegen Jürgens Bedenken sehr gut und er setzte die Serie aufgrund der großen Nachfrage fort. Er hatte einen Serienhelden in der Art von "Lassiter" erfunden, nur hieß der „Will Bannister", der in jeder Folge grandiose Heldentaten vollbrachte, Schurken das Handwerk legte und Bösewichter kaltstellte oder kaltmachte, immer eine "herbe Schönheit" kennenlernte (meistens die Dorflehrerin; hübsch, schlank, rothaarig, mit großem Busen und frigide), die im Laufe der Geschichte entweder erschossen, anderswie umgebracht wurde, oder nicht bindungsfähig oder gar willig war.
    
    Also genau so, wie es ihm in seinem Leben erging.
    
    Er brachte immer mehr Zeit an seiner Schreibmaschine zu, später kam ein erster Computer, dann ein Laptop.
    
    Er kündigte seinen Job bei der Zeitung, denn das was er mit seinen Romanen einnahm, überstieg sein Gehalt bei der Zeitung um einiges.
    
    Er war als Autor bei einem großen Verlag angekommen und schrieb auch für andere „Starautoren" und Serien.
    
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    Aber so phantasievoll er in ...
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