Feuer und Wasser
Datum: 24.01.2024,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
Autor: byarne54
... seinen Geschichten war, im richtigen Leben war er ein echter Nerd.
Jetzt war er 37 Jahre alt und wohnte immer noch bei seinen Eltern im Haus. Gut, er hatte seine eigene Wohnung, aber er aß immer noch zuhause, da er nicht kochen konnte und seine Wäsche wurde von seiner Mutter gewaschen und gebügelt. Wenn er diesen Komfort nicht gehabt hätte, dann hätte er von Fastfood gelebt und wäre wahrscheinlich im Plastikmüll und schmutziger Wäsche erstickt.
Freunde hatte er keine, denn er war einfach nicht in der Lage soziale Kontakte zu knüpfen und im Umgang mit dem anderen Geschlecht war er mehr als schüchtern. Er brachte kaum ein vernünftiges Wort hervor, wenn ein weibliches Wesen in seiner Nähe war und legte mehr als eine normale Zurückhaltung an den Tag.
Darum hatte er auch keine Freundin, geschweige denn eine Frau. Er bekam schon Schweißausbrüche, wenn er nur daran dachte, mit einer Frau alleine im gleichen Raum zu sein.
Dabei sah er einmal so schlecht aus. Er war groß und schlank, aber durchtrainiert und muskulös. In Ermangelung von Hobbys und Zweisamkeit mit einem hübschen Mädchen machte er halt Sport, das hieß er lief lange Strecken, fuhr exzessiv mit dem Mountainbike und ging regelmäßig zum Schwimmen. Nun, ein Hobby hatte er schon. Als Junge hatte er entdeckt, dass ihm Musik Spaß machte und er ein gewisses Talent dafür hatte. Aber er wäre nicht Jürgen gewesen, wenn er wie die anderen Klavier, Gitarre oder Geige gelernt hätte, nein, es musste Querflöte sein. Aber seit ...
... er seinen Beruf ausübte, kam er kaum noch dazu und so schlief sein Hobby langsam ein. Seine Flöte aber hatte er noch, denn er hatte die Hoffnung nicht aufgegeben, doch einmal wieder damit zu beginnen.
Ansonsten zog er sich zurück und widmete sich ausschließlich dem Schreiben. Aber in der Stadt hatte er eben keine Ruhe und so entschied er sich, aufs Land zu ziehen.
*
Und so konsequent wie er schrieb, so suchte er auch seinen neuen Wohnort aus. Alles musste in der Nähe sein, was er brauchte. Supermarkt, Arzt, Optiker und Elektrogeschäft, ein gutes Restaurant und ein Eiscafé, wo er seiner Leidenschaft für gutes Milch- und Fruchteis nachkommen konnte. Denn auf Eis jeder Art war er ganz verrückt.
Und so kam schlußendlich nur ein Dorf in Betracht. Er fuhr im Urlaub für zwei Wochen dorthin und erkundete Dorf und Umgebung. Was er vorfand entsprach ganz seinen Vorstellungen. Es war alles da, was er brauchte.
Er studierte die Anschläge am Supermarkt nach Wohnungen, fand aber nichts was ihm zusagte. Dafür hatte der Markt aber ein ansprechendes Café mit einfachem, aber schönem Inventar, also bequemen Stühlen und Bänken und mit Tischen, die ausreichend Platz boten, um länger dort zu verweilen und zu schreiben.
Er streunte durch den Supermarkt und fand das Angebot mehr als ausreichend, aber auch teuer. Da machte sich die Nähe zur Schweizer Grenze negativ bemerkbar. In seiner alten Stadt war alles 10-15% billiger. Nun, das sollte kein Hinderungsgrund sein, denn mit seinen ...