Feuer und Wasser
Datum: 24.01.2024,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
Autor: byarne54
... Romanen verdiente er ausreichend.
Dann schlenderte er durch das Dorf und nahm die anderen Geschäfte in Augenschein und war zufrieden. Sogar ein Friseur war da und sofort machte er einen Termin für das Wochenende, denn einen Schnitt hatte er bitter nötig. Sein Haar war zu lang geworden und könnte auch mal wieder eine gründliche Wäsche vertragen.
Dann fiel sein Blick auf ein Schild und seine Neugier war geweckt.
Eine Waffeltüte mit drei bunten Eiskugeln und dem Schriftzug „Eisiglu con Melanie e Arne" lockte ihn an, wie eine duftende Blüte die hungrige Biene.
Schade, es war noch geschlossen. ´11 bis 20 Uhr geöffnetˋ stand an der Türe. Er schaute auf seine Uhr. Noch 10 Minuten, solange konnte er warten. Er machte ja schließlich Urlaub.
Bewegungen innerhalb der Eisdiele machten ihn aufmerksam. Ein älterer Mann und eine hübsche Frau, etwa in seinem Alter, stellten verschiedene Eisbehälter in die Kühltheke und beim Anblick dieser Köstlichkeiten lief ihm das Wasser im Mund zusammen.
Jürgen erschrak, als ihm die junge Frau zuwinkte und die Tür aufsperrte.
„Kommen Sie ruhig herein, wir haben ja sowieso gleich geöffnet", sagte sie und lächelte ihn freundlich an.
Sie blickte sich im Thekenbereich um und rief in Richtung des Nebenraumes: „Schatz, kannst du mir noch zwei Packungen runde Waffeln und zwei Sahne mitbringen?"
„Mach ich", vernahm er als Antwort und gleich darauf erschien der ältere Mann mit den gewünschten Dingen.
Schatz??? Er??? Er war doch ...
... mindestens 30 Jahre älter als seine Frau, wenn sie das war. Zwei kleine Mädchen, so wie es aussah waren es Zwillinge kamen zu ihm. Er nahm sie auf die Arme und hob sie hoch.
„Meine Güte, ihr werdet auch immer schwerer. Habt ihr schon wieder Marmorkuchen oder etwas gleich Schweres, vielleicht Betonkekse, gegessen?"
Die beiden Kleinen kicherten und gaben ihm einen Kuss. Die eine links, die andere rechts.
„Tante Heidrun kommt uns gleich abholen, Papa. Wir gehen mit Alessa, Tabea und ihr ins Schwimmbad. Können wir bitte, bitte noch ein klitzekleines Eis haben?"
Ihr Vater holte zwei längliche Waffeln und fuhr damit durch zwei verschiedene Eissorten. Jedes der Kinder bekam eine andere Sorte, die wahrscheinlich ihr Lieblingseis war.
Ein Auto fuhr vor und hupte kurz. Die Zwillinge verabschiedeten sich rasch von den Eltern und stürmten nach draußen.
„Puh, Ruhe bis heute Abend", meinte ihre Mutter aufatmend.
„Schon, aber Nummer 1 und 2 sind ja auch noch da."
„Die gehen mit Martina und ihrer Mutter heute in den Märchenwald. Früchte sammeln und grillen, also keine Gefahr von dieser Seite."
„Willkommen, du grenzenlose Freiheit", stieß der Gelatiere hervor und wischte sich übertrieben erleichtert über die Stirn.
„Wie redest du denn von unseren Mädchen, Liebling? Sind wir denn so schlimm?"
„Nein, aber wenn ihr Fünf zusammen haltet, dann stehe ich auf verlorenem Posten."
Alle lachten und sogar Jürgen verzog amüsiert seine Lippen.
„Entschuldigen sie, womit ...