1. Julia


    Datum: 24.07.2019, Kategorien: Lesben Sex Autor: bygLuT

    ... ständig..."
    
    Schon hatte ich den nächsten Knuff in meiner Seite.
    
    „Also gut. Ich bin ja schon still. Da fällt mir übrigens ein, dass du das gestern warst. Ich habe dir fast meine ganzen Sünden gebeichtet, aber du hast kaum von dir erzählt. Vielleicht fangen wir damit an? Vielleicht verstehe ich dann auch besser, wovor du eigentlich Angst hast?"
    
    Sie seufzte tief und nahm die Brotscheibe entgegen, die ich ihr abgeschnitten hatte. Wunderbar gelungen. Das Brot. Und die Überleitung. Sie fing tatsächlich an, von sich und ihren Beziehungen zu erzählen. Und langsam verstand ich sie.
    
    Der Sport hatte ihr drei richtig ernsthafte Beziehungen kaputt gemacht. Alle drei Frauen hatten ihr versichert, dass sie damit umgehen konnten, sie nur wenig um sich zu haben. Und es dann doch nicht gekonnt. Zwei davon hatte sie richtig geliebt. Dementsprechend zerfetzt hatten sie die Trennungen.
    
    „... und verstehst du, das wird jetzt nicht besser werden, im Gegenteil. Jedes Jahr haben wir mehr Rennen, weil immer mehr Veranstalter Frauenrennen aufnehmen. Im nächsten Jahr startet erstmalig die WorldTour für Frauen. Mehr Rennen, längere Trainingslager, längere und vor allem mehr Transfers. Darauf freue ich mich total, das ist wie ein Traum für mich. Ich bin jetzt einunddreißig. Zwei, drei Jahre habe ich mindestens noch drin. Es gibt Fahrerinnen, die mit vierzig noch in der Weltspitze mitfahren. Verstehst du? Das ist, wer ich bin. Der Sport ist alles für mich. Und auch wenn ein Mensch mir ...
    ... unglaublich viel bedeutet, kann er derzeit nur eine Nebenrolle in meinem Leben spielen. Das kann, das will ich niemanden zumuten. Dir schon gar nicht, nach all dem, was du mir erzählt hast."
    
    Uff. Ja, das war ein Brett. Natürlich hatte sie Recht und allen Grund, sich darüber Sorgen zu machen. Klares Dilemma. Nicht nur ihrs.
    
    „Noch eine Scheibe Brot? Scheint dir ja zu schmecken", zögerte ich meine Antwort heraus, um mich zu sammeln.
    
    Sie nickte und schluckte hart. Sie war den Tränen nahe.
    
    „Ganz ehrlich... ich verstehe genau, was du meinst. Vor ein paar Jahren hätte ich genau wie deine Freundinnen einfach aus dem Gefühl heraus gesagt, natürlich komme ich damit klar. Ohne zu überlegen. Heute... sage ich ehrlich, ich weiß es nicht. Meinst du, ich habe keinen Schiss? Ganz ehrlich, ich hatte Beziehungen für mich bereits abgehakt. Ich bin sechsunddreißig und wäre vor dem gestrigen Abend nicht mal mehr auf die Idee gekommen, dass ich mich verlieben könnte."
    
    Sie nickte und starrte auf ihren Teller, wo sie zwar ein Brot geschmiert, aber offenbar vergessen hatte, was sie damit anfangen wollte.
    
    „Aber das solltest du jetzt kapieren: Für meine Partnerin wäre das nicht anders. Ich liebe meinen Job, gehe voll drin auf. Sitze manchmal um zehn noch vor meinem Schreibtisch, weil ich nicht aufhören kann. Mache Tonnen von Überstunden, die keiner von mir verlangt, von denen nicht mal mein Chef komplett weiß, weil ich über die Hälfte nicht angebe. Ich hab aus dem letzten Jahr zwanzig Tage ...
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