1. Zwei Begegnungen mit Lisa


    Datum: 17.03.2024, Kategorien: Fetisch Autor: byNicky1985

    ... waren mit großen, goldfarbenen Kreolen geschmückt, die fast ihre Schultern berührten.
    
    „Das ist alles nochwork in progress, wie meintattoo artist sagt. Das wird noch koloriert. Was machst du hier?" sagte sie und entließ mit jedem Wort eine kleine Rauchwolke.
    
    „Ich... komme gerade von meiner Zahnärztin. Ihre Praxis ist hier um die Ecke."
    
    „Ach so."
    
    „Und du hast den Sommer gut überstanden?" fragte ich und war immer noch damit beschäftigt mich an Lisas drastisch verändertes Aussehen zu gewöhnen.
    
    „Wie du siehst! Rauchst du noch eine mit mir?" fragte sie und nahm den letzten Zug aus ihrer Zigarette, die sie dann mit ihrer Stöckelsandale austrat.
    
    „Klar!"
    
    „Ich rauche jetzt deine Marke," sagte sie und hielt mir die Lucky Strike-Schachtel entgegen, die sie in ihrer bunt tätowierten Hand hielt. Ich fischte eine raus, und Lisa benutzte ihr Feuerzeug um erst mir und danach sich selbst Feuer zu geben.
    
    „Danke! Und wie geht's Flo?" fragte ich.
    
    „Gut. Vermute ich. Wir sind nicht zusammen."
    
    „Ach nee. Das tut mir aber leid, Lisa."
    
    „Muss es nicht. Ich glaube, das war das Beste. Für ihn und für mich."
    
    „Ja?"
    
    „Ich bin jetzt mit David zusammen."
    
    „David?" fragte ich und imitierte ihre amerikanische Aussprache.
    
    „Ja. Meintattoo artist. Aus Brooklyn. Ich traf ihn im Juni hier in der Galerie, wo Fotos von seinen Werken ausgestellt sind."
    
    „Ach so."
    
    „Ja. Seit wir beide uns kennen, Jessie, habe ich mich sehr für Tattoos interessiert, weil ich mir unbedingt ...
    ... eins stechen lassen wollte zu meinem Geburtstag Anfang Juli. Also schleppte ich den armen Florian mit zu allen möglichen Tattooläden und auch in diese Galerie, wo die Werke des weltberühmten David Kitamoto aus Brooklyn ausgestellt waren. David war zufällig da, als wir reinkamen, und wir spürten sofort einen unheimlich intensiven Kontakt."
    
    „Du und David?"
    
    „Ja. Obwohl er ja schon 46 ist, und ich damals noch 17 war. Jedenfalls war er sehr von meiner jungfräulichen Haut angetan und wollte mich sofort alscanvas, als seine Leinwand, benutzen. Er erzählte, wie er aus mir ein Gesamtkunstwerk kreieren wollte mit Manga-Comics aus der Heimat seiner Großeltern. Ja, er hat tatsächlich ‚Gesamtkunstwerk' gesagt. Außer ‚danke', ‚guten Tag' und ‚Heil Hitler' ist das wohl das einzige deutsche Wort, das er kennt. Hier in Berlin kommt er ja überall mit Englisch zurecht."
    
    „Das kann ich mir vorstellen," sagte ich und zog an meiner Zigarette. Lisa plauderte eifrig weiter.
    
    „Jedenfalls... Bevor wir nach drei Stunden aus der Galerie wieder raus waren, hatten wir das vereinbart. Als ich dann am 3. Juli Geburtstag hatte, unterschrieb ich einen Vertrag, und er fing sofort mit dem Tätowieren an. Als erstes gab er mir dieses permanente Makeup."
    
    „Das ist permanent? Ich dachte, du hättest dich geschminkt?"
    
    „Nee. Ist alles tätowiert. Die roten Lippen und die dramatischen, dunklen Augen. So sehe ich jetzt immer aus, wenn ich morgens aufwache. David hat einvisual concept für mich entwickelt. Er ...
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