1. Das Virtuelle Spiel Am Anfang


    Datum: 27.03.2024, Kategorien: Transen Autor: byGesa

    ... Dann wurde mir schwarz vor den Augen. Sekunden später wurde es wieder hell.
    
    An einem Tisch saß Dirk mir gegenüber. Jedenfalls sah er so wie Dirk aus, wenn man mal davon absah, dass seine Augenfarbe nicht ganz getroffen war -- oder lag es an der hellen mediterranen Sonne, die ins Zimmer schien? Eben gerade waren sie ja noch im dunklen Saal am Abend in Babelsberg gewesen. Seine erste Reaktion war allerdings überraschend:
    
    „Oh, Du siehst hier ja toll mit Deinen Haaren und dem Dekolleté aus! Steh doch mal auf und schau in den Spiegel an der Wand!"
    
    Ich stand unwillkürlich auf und sah in den Spiegel. Meine Augen wurden größer. Meine Haare waren so frei schwingend, wie es eine Perücke nie sein konnte. Auch der Anblick des Büstenhalters unter der weißen Bluse wirkte wesentlich anders als in Berlin. Es war offensichtlich kein gefütterter BH mehr. Das stimmte wohl mit der Aussage des Vortragenden überein, der gesagt hatte, dass sowohl Schmuck als auch Unterwäsche nur als ‚Standardfeatures' in der Simulation abgebildet wurden, was immer das auch heißen mochte. Was war hier los - warum war dann das Dekolleté so deutlich sichtbar?
    
    „Heiliger Strohsack, Sascha! Hier hast Du ja Möpse, die so natürlich wie echte wippen..."
    
    Ich war zunächst sprachlos bei dem Kommentar. Hatte Dirk sie noch alle? Was sollte diese Art von respektlosen Sprüchen?
    
    „Hör mal zu, Dirk! Ich kann auch gleich meine Augen schließen und ‚RESET' sagen. Ich brauche mir so etwas nicht ...
    ... anzuhören!"
    
    Meine Stimme klang eindeutig aufgebracht, und daher wohl auch schriller. Ich fühlte mich auch so, als ob ich gleich losschreien müsste bei seinem dummen Spruch über Möpse!
    
    „Oha, nicht so ... Mann, ich meinte es doch nicht so... Warum gehen wir nicht erst einmal in die Bar, um echten Schampus zu schlürfen und so? Das kann man sich doch nicht entgehen lassen!"
    
    Seine Stimme klang bald bettelnd und er hatte diesen Dackelblick aufgesetzt. Da konnte ich schlecht nein sagen. Ich wusste, wie wichtig ihm dieses ganze Erlebnis war. Und ja, ich hatte wirklichen Champagner noch nie getrunken. Lach, in Wirklichkeit war es das hier wohl auch nicht! Wie würde aber das Geschmackserlebnis sein? Das war eine interessante Frage. Anders als Sekt, den ich ja kannte? Es machte mich neugierig.
    
    „Na schön, dann suchen wir mal die Bar auf, aber Du benimmst Dich ab jetzt, klar?"
    
    Meine Stimme hörte sich immer noch gestresst an. Das Gehen an sich fühlte sich auch anders an als in Babelsberg. Das Wippen beim Treppensteigen auf die Ebene der Bar dauerte nur ein halbes Dutzend Stufen lang, aber es war stark irritierend, besonders weil Dirk es beobachtete. Lag das nun aber an der Simulation an sich oder an den ‚echten' Busen? Immerhin war Dirk schlau genug, sich mit Bemerkungen zurückzuhalten.
    
    Dirk
    
    Er wollte natürlich nicht Sascha ärgern, aber er hatte sich nicht zurückhalten können, als er es gesehen hatte. Damit hatte er so nicht gerechnet. Seine Annahme war einfach gewesen -- zu einfach ...
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