1. Lara


    Datum: 30.03.2024, Kategorien: BDSM Autor: byEmaSen

    ... rasten -- das hatte ich doch vermeiden wollen!
    
    »Ist denn schon wieder Schlafenszeit?« stammelte ich flapsig. Ein misstrauisches Glitzern sprenkelte in die Munterkeit ihrer Augen.
    
    »Nein, natürlich nicht!« lachte sie, während sie es wieder über den Mänteln platzierte und ich meinen dazuhängte, »Ich dachte nur -- na, ist ja auch egal.« Und sie kreiselte mit munterem Schwung in die Küche. Beeindruckte mich damit, wie sicher sie ihre Hochhackigen über den Fliesenboden drehte.
    
    »Wir können heute kochen!« rief sie in den Flur zurück, wo ich noch meine labberigen Straßentreter abstreifte, »Und haben dann immer noch Zeit für deinenIndiana-Jones-Film!«
    
    Ich täuschte ein kühles Lächeln vor, auch wenn sie es nicht sah. Das war alles, was ich von einem netten Abend unter Kommilitonen erwarten konnte. Schade nur, dass ich es heute gar nicht auf einen derart normalen Abend abzielen durfte.
    
    Denn nach dem fröhlichen Beisammensein in der gemütlichen Bude würde sie mich ebenso freundschaftlich ins Bett geleiten, aber nur, um mich dort für einen weitere Nacht anzuketten wie einen bissigen Hund. Aber am nächsten Morgen würde sie wieder die Scham über sich selbst, das nächtliche Selbst, zu verdrängen suchen und den Vorabend mit umso forscherem Auftreten wettmachen. Wenn sie nicht wieder über irgendeinen Aspekt meines dem ihrigen entgegengeformten Jungenkörpers in Heulkrämpfe geriet, heißt das.
    
    Na großartig, dachte ich, während sie munter um die schummrige Flurecke mit Töpfen ...
    ... und Pfannen zu werkeln begann, Streit und Tränen waren vorprogrammiert. Ich fühlte mich, als müsste ich dem sprichwörtlichen Kind den Lutscher wegnehmen, wegen Karies. Und so.
    
    Aber erst einmal konnte ich genauso gut ein wenig Zeit mit ihr genießen, dafür war ich schließlich hergereist. Es schadete auch nichts, die Freundschaft zu vertiefen, bevor ich anfangen müsste, die Opposition anzuleiern.
    
    Das Kochen plante sie aufwändiger, als ich ihr (oder eher uns) zugetraut hatte: Wir buken einen Quiche. Ich diente nur als ausgemachter Amateur, aber mittels der liebenswürdigen Befehlsgewalt, mit der sie mich sonst auch aus dem Bett geworfen hatte, ging es denn doch ganz unkompliziert; und bald schon mampften wir einträchtig den käsig-spinatigen Blätterteig.
    
    Der unverhoffte Moment, von dem diese Nacht und vielleicht noch mehr abhängen sollte, erreichte uns dann später, als wir schon länger auf dem Sofa beisammengesessen hatten vor dem Fernseher. Es war in einer Pause des Films, dass sie aus der Küche wiederkam und so lange im Türrahmen stehenblieb, bis ich auf sie aufmerksam wurde.
    
    Sie stand dort, die High-Heels hatte sie schon lange irgendwo gelassen, und starrte mich mit großen Augen an, als würde sie sich versichern wollen, ob es den Weihnachtsmann dennwirklich gäbe oder woher die Babys kommen.
    
    »Aberspäter«, betonte sie, »ziehst Du dann schon das Halsband an, oder?«
    
    Ich seufzte. »Eigentlich wollte ich genau darüber mit dir sprechen.« Ich sah, wie sie sofort in den ...
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