Lara
Datum: 30.03.2024,
Kategorien:
BDSM
Autor: byEmaSen
... »Wenn ich zwei Zustände habe und einer davon ist extrem und ich kann ihn nicht verhindern. Dann führe ich doch den fort, den ich tagsüber simulieren kann und nicht den, der sich nachts meiner Kontrolle entzieht, oder?«
Diese so grausam zart dahingestammelten Worte überströmten mich als Schauder. Sie hatte sich für die Nacht entschieden. Heute Abend würde sie auf all die unterdrückten Zärtlichkeiten, die verhohlene Freude des Beisammenseins und verkniffenen Muttränen zurückblicken, als auf eine zufriedenstellende Leistung ihrer Selbstkontrolle.
»Ich -- bin -- nicht -- krank.« Tränen rannen ihr nun frei die glühenden Wangen hinunter, eine feuchte Strähne verklebte bereits ihr rechtes Auge. »Aber...« Und endlich heulte sie.
Ihr Körper ruckte in Weinkrämpfen, und für einen entsetzlichen Moment hing sie zwischen mir und der Tür, zwischen zwei Polen, zuckte mir bizarr lächelnd entgegen, als wolle sie sich in meine gefesselten Arme werfen und an meiner Schulter ihre Zuneigung ausspülen. -- Stattdessen aber schwankte sie zu Tür, riss sie auf und patschte von Tränen geschüttelt auf ihren baren Füßchen hinaus. Die Tür rammte sie zu, doch direkt am Holz, außen, glitt sie mit einem Schleifgeräusch zu Boden und ihr Rücken wummerte gegen die Tür und ihre Heulen drang laut durch das Holz zu mir herein.
Mein Gesicht hatte sich dunkel verfärbt, teils aus Röte, teils aus pochendem Herzen; und teils einfach nur, weil ihre Traurigkeit dort draußen, nur durch einen Meter und eine ...
... Holzplatte von mir getrennt, mich so hilflos machte, dass meine Brauen sich düster zusammenzogen.
Ich hockte weiter nackt und gefesselt vor der Kloschüssel des Mädchens, das mir in einem Atemzug ihre Zuneigung gestand, wie auch, dass sie mich heute Abend, wenn ihre Brust wieder von Weinkrämpfen sich entwirrte, genau deshalb zur Rechenschaft ziehen würde. Eine Rechenschaft die nicht unwahrscheinlich über ihrem Knie endete.
*
Klack. Klack. Klack.Ich hörte es und zitterte. Ihre High-Heels aufs Parkett. Es war zu offensichtlich, es waren Kriegstrommeln. Welche Person würde gleich in meine enge Kate eindringen und mich mit sich zerren? Welche Foltermagd das Gesicht des Mädchens hämisch zur Schau tragen, das vorhin noch in Tränen meine Wange streichelte? Mich zwingend, die abscheulichsten Bürden zu unterlaufen für ihr erotisches Amüsement?
»Hey.« Die Tür wurde aufgerissen. Sie grinste breit, aber in ihren Wimpern welche Sinnlichkeit!
Keine Spur mehr von Verletzlichkeit oder gar Verspieltheit. Höhertrohnend auf den schwarzglänzenden Stilettos, darüber aber wieder wie am allerersten Abend schwarze Jeans und ein simples lockeres Top mit offenen Rüschenärmeln, ebenso in Schwarz. Akkurat geschminkt. Die dunkelbraunen Haare in einem strengen Pferdeschwanz. Es zog meinen Blick auf den kräuselnd angedeuteten Hosenstall in ihrem hohen Schritt.
Sie klackte noch zweimal ihre Absätze auf die Fliesen, wie um mich in Positur zu befehlen.
»Ich habe Dich warten lassen.« fasste sie ...