1. Das Bangkok Syndikat 13


    Datum: 14.04.2024, Kategorien: Nicht festgelegt, Autor: bySena78

    ... jedem Schritt. Auch wenn der Schmerz an seinen Sohlen mittlerweile gut auszuhalten war, erinnerte ihn dieser ständig an die Domina in Phuket, so wie sie es ihm prophezeit hatte. Immer wieder musste er über sich lachen, wenn er leicht humpelnd seiner Wege zog.
    
    Seine Homosexualität schien wirklich sekundärer Natur zu sein, sein Verlangen nach dieser Frau war ungemein intensiv gewesen. Tam hatte sich erschrocken gezeigt, als Chai ihm von dieser Erkenntnis berichtet hatte. Der Detektiv hatte nicht vor gehabt, seinen Liebhaber zu belügen, vielmehr hatte er ihm reinen Wein einschenkt und ihm nichts vorgemacht, ihn sohin nicht um ein Gefühl betrogen, das er sich von ihm wünschte. Er hatte die Trauer bei dem Jungen gespürt, ihm aber versprochen, dass sie sich trotzdem wiedersehen würden. Schließlich hatte er Tams Nähe unzweifelhaft genossen, sollten sie wechselseitig wieder das Verlangen nacheinander spüren, würde dem nichts im Wege stehen.
    
    Beinahe instinktiv suchten seine Beine das Ziel, gelenkt von den nüchternen Anweisungen, die ihm sein Smartphone erteilte. Ein kleines Studio, dessen Anschrift er im Internet gefunden hatte, gefühlt die sechste oder siebte Adresse, die er aufsuchte. Keine der dominanten Damen wollte oder konnte ihm Auskunft erteilen, auch die Zusicherung reicher Entlohnung brachte ihn nicht weiter. Die meisten von ihnen sagten ihm optisch nicht sonderlich zu, nur eine einzige erachtete er ähnlich attraktiv wie Mistress Nancy.
    
    Der Detektiv seufzte, sah ...
    ... zum Straßenschild hoch und ging ein Stück die belebte Straße hinunter, nach einigen Hausnummern war er am Ziel. ,Lady Jade´ las er hinter der Glasscheibe eines dezenten Schaukastens, in welchem ein Konterfei der Domina für deren Dienste warb. Sie war hübsch, ihr Blick nicht allzu streng. Das Lächeln, das ihre Lippen umspielte, wirkte apart und gewinnend auf den Ermittler. Entschlossen drückte er auf den Knopf der Klingel. Die Hausherrin selbst öffnete die Tür, reichte ihm freundlich lächelnd die Hand und bat ihn ins Haus.
    
    „Sie sind Herr Na Ajutthaja?"
    
    Chai verneigte sich vor der Domina und betrachtete sie eingehend. Sie trug das klassische Outfit einer Herrin, ein eng anliegendes, schwarzes Oberteil mit tiefem Ausschnitt sowie einen knielangen Rock, der sich um ihr beinahe unwirklich breit wirkendes Becken spannte. Sie trug zudem schwarze Pumps, die ihre ohnehin beachtliche Körpergröße noch eindrücklicher erscheinen ließen. Sie überragte den Ermittler etwa um eine Kopflänge.
    
    „Ja. Ich danke ihnen, dass sie mir den kurzfristigen Besuch bei ihnen ermöglichen. Die bisherigen Damen sind bei meinen Anrufen leider nicht so höflich zu mir gewesen."
    
    Lady Jade lächelte, musterte den kleinen Mann mit einer gewissen Neugierde und spielte dabei gleichzeitig mit ihrem langen, schwarzen Pferdeschwanz. Ihre Haare waren streng nach hinten gegelt, ihr Gesicht hingegen in warmen, dezenten Tönen geschminkt.
    
    „Wie sollte ich auf ihr Angebot auch sonst reagieren? Schließlich haben sie ...
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