1. Das Bangkok Syndikat 13


    Datum: 14.04.2024, Kategorien: Nicht festgelegt, Autor: bySena78

    ... klar? So einfach funktioniert das nicht, Maria. Solche Fälle muss man behutsam angehen und vorsichtig agieren. Wir haben doch erst mit der Suche begonnen. Geben sie uns und sich selbst noch ein wenig Zeit, bevor sie unüberlegte Maßnahmen initiieren!"
    
    Maria lachte amüsiert.
    
    „Haben sie deshalb ihre Hilfe angeboten? Um zu gewährleisten, dass die hiesigen Interessen gewahrt und nicht durch mich gefährdet werden?"
    
    Das bislang verschwommene Bild klarte sich auf, endlich schien die Anwältin durch den Schleier hindurch zu blicken.
    
    „Nein! Wenn ich in den nächsten Tagen keine Nachricht betreffend Alains Verbleib erhalte, werde ich das mir Mögliche tun, um die Umstände des Verschwindens meines Sohnes aufzuklären. Und zwar ungeachtet der eventuellen Kollateralschäden, die meine Aktivitäten nach sich ziehen würden."
    
    Doktor Katanaa blieb ruhig und suchte sich eine bequemere Sitzposition, bevor er sich rechtfertigte.
    
    „Sie tun mir unrecht, Maria. Solche Ambitionen hege ich nicht. Ganz im Gegenteil, sollte die Öffentlichkeit involviert werden, kann ich als Anwalt nur profitieren, wenn sie weiterhin meine Dienste in Anspruch nehmen. Wir scheinen uns, menschlich gesehen, gut zu verstehen, ich würde das ungern durch äußere Umstände gefährdet sehen."
    
    Maria Silami schob ihren Stuhl zurück, erstaunt folgte ihr Berufskollege ihrem Beispiel.
    
    „Wir werden sehen. Aber sie sind sicher mein erster Ansprechpartner in gegenständlicher Causa. Ich danke Ihnen für den schönen Abend ...
    ... gestern und das Frühstück."
    
    Alains Mutter reichte ihrem Gastgeber die Hand, ging aber auf Distanz, als er sie umarmen wollte. Sie wollte das Verhältnis zu ihrem Berufskollegen wieder auf die rein professionelle Ebene reduziert wissen. Er verstand ihre abweisende Geste und zeigte sich beherrscht.
    
    „Ich darf mich ab und an nach Ihrem Befinden und Neuigkeiten in der Sache erkundigen?"
    
    Maria nahm von der Bediensteten ihre Sommerjacke entgegen und nickte gefällig.
    
    „Aber sicher doch. Halten Sie mich bitte nicht für undankbar, mein lieber Herr Kollege ..."
    
    Er unterbrach sie, indem er ihr seine rechte Hand auf den linken Arm legte.
    
    „Ich verstehe Sie nur zu gut. Ihr Sorge um Alain ist momentan das Einzige von Belang, ich würde an ihrer Stelle die Prioritäten ähnlich setzen. Kommen sie gut nach Hause, Maria! Und bitte geben sie mir kurz Bescheid, sofern sich etwas Neues ergeben sollte."
    
    Dreiundzwanzigster Tag, abends, Bangkok
    
    Na Ajutthaja hatte keine Zeit vergeudet. Zwei Tage lang war er in den Rotlichtvierteln Bangkoks unterwegs gewesen, hatte sich nach allen einschlägigen Adressen erkundigt, die auch nur im Entferntesten mit SM in Verbindung gebracht werden konnten. Er war müde und frustriert, einzig die Telefonate mit Tam hatten ihn immer wieder aufgebaut.
    
    Der Ermittler hatte gründlich über sich und seine eigene Sexualität nachgedacht. Nancy war ein einziger Traum gewesen, der ihm vieles über ihn selbst offenbart hatte. Wie angekündigt begleitete sie ihn bei ...
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