1. Das Bangkok Syndikat 13


    Datum: 14.04.2024, Kategorien: Nicht festgelegt, Autor: bySena78

    ... hinauswill, und sehen sicher ein, dass ich mich entsprechend unwohl fühle."
    
    Der thailändische Rechtsanwalt blickte seine Berufskollegin einen Augenblick lang schweigend an und nickte schließlich.
    
    „Ich trage genauso eine Mitschuld daran, Maria. Auch ich habe ihre Situation vergessen und die Sorge um ihren Sohn. Ich habe ihre Gegenwart zu sehr genossen und mich dadurch hinreißen lassen, egoistischen Motiven zu folgen. Im Grunde ist es also allein meine Schuld und nicht die ihre. Ich bitte Sie aufrichtig, mein Fehlverhalten zu entschuldigen."
    
    Maria nickte, seine Worte hatten sie wieder etwas versöhnlicher gestimmt. Sie ließ sich zu einem gemeinsamen Frühstück überreden, anschließend würde sie im Hotel wieder auf Nachricht des Detektivs warten. Doktor Katanaa geleitete sie hinaus in den wunderschönen Garten, in dessen Mitte, auf einer durch Mosaik verzierten, kreisförmigen Terrasse, ein ansehnlicher Frühstückstisch gedeckt worden war. Die deutsche Rechtsanwältin seufzte. Auch wenn ihr Kollege vielleicht gute Absichten hegte, war es gerade diese pompöse Aufmachung, welche sie störte und ihrer Situation zu spotten schien. Doktor Katanaa aber ließ sich nicht beirren, half ihr, Platz zu nehmen, und ließ ihr, durch eine junge Bedienstete, frischen Kaffee in eine Tasse aus feinem Porzellan gießen.
    
    „Wie geht es bei ihnen nun weiter, Maria? Was werden sie unternehmen, wenn der Detektiv keinen Erfolg haben sollte?"
    
    Augenblicklich kehrte der ihr eigene Kampfgeist zurück. ...
    ... Blitzartig sortierten sich ihre Gedanken und ihr messerscharfer Verstand konstruierte ein komplexes Gebilde der sich bietenden Möglichkeiten.
    
    „Sollte Herr Na Ajutthaja wirklich scheitern, werde ich in Deutschland die Öffentlichkeit informieren, vor Reisen in dieses Land warnen, zudem erheblichen Druck auf ihre und meine Regierung ausüben. Ich habe sehr einflussreiche Freunde in der Politik, wie auch bei der Presse. Sie warten nur darauf, dass ich ihnen das entsprechende Signal gebe. Und glauben sie mir, werter Kollege, weder Drohungen noch irgendwelche Beschwichtigungen werden mich davon abhalten."
    
    Doktor Katanaa lockerte seine Krawatte, auch ihm schien es plötzlich nicht gut zu gehen.
    
    „Meinen sie wirklich, dass dies der richtige Weg ist, Maria? Sie könnten Ihren Sohn durch derartige Aktivitäten mehr gefährden, als ihm helfen."
    
    Maria hatte mit diesem Einwand gerechnet, schließlich hatte sie ihn schon einmal gehört.
    
    „Glauben sie wirklich? Nach mehr als zwei Wochen? Nachdem bisher keinerlei Forderungen gestellt worden sind?"
    
    Ein gefährlicher Unterton schwang in der Stimme der deutschen Anwältin mit.
    
    „Seien sie doch kein Fantast, Herr Kollege! Ich will wissen, was mit meinem Sohn geschehen ist, und werde alle meine Möglichkeiten bis aufs Letzte ausschöpfen, um mein Ziel zu erreichen."
    
    Doktor Katanaa schüttelte seinen Kopf. Keinesfalls war er mit Marias Ansinnen einverstanden.
    
    „Sie gefährden dadurch die Arbeitsplätze tausender Menschen. Ist ihnen das nicht ...
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