1. Das Bangkok Syndikat 13


    Datum: 14.04.2024, Kategorien: Nicht festgelegt, Autor: bySena78

    ... Bangkok
    
    Nori hatte ihren Rundgang beinahe beendet, als sie hinter sich im Gang eilige Schritte vernahm. Sie war müde, hatte an diesem Tag fünf Kunden abzufertigen gehabt, deren zwei sich an Tom vergnügt und verausgabt hatten. Der junge Deutsche ertrug diese unwürdigen und zutiefst demütigenden Prozeduren mittlerweile ohne jegliche erkennbare Reaktionen, es würde wohl nicht mehr lange dauern, bis sein Marktwert deutlich sinken würde. Sie löste sich aus diesem Gedanken, wandte sich der Richtung zu, aus der ihr das ungleichmäßige Stakkato auf den Boden knallender Absätze entgegen hallte.
    
    Jasmin! Der Thai-Domina war es alles andere als recht, dass die Klub-Chefin aufkreuzte. Leicht humpelnd näherte sich Jasmin der Thailänderin. Irgendetwas musste ihr widerfahren sein.
    
    „Nori! Wartest du bitte?"
    
    Die Stimme der rothaarigen Frau klang gebrochen und weinerlich. Nori musste sich ihre Neugier eingestehen, wollte sie doch den Grund für Jasmins augenscheinliche Beeinträchtigung erfahren. Schweigend lehnte sie sich an die grob verputzte Mauer und wartete ab, bis Jasmin sie eingeholt hatte. Die Klub-Chefin zeigte Anstalten, die in schwarzem Latex gekleidete Domina umarmen zu wollen, wurde jedoch hart zurückgestoßen. Nori mochte keine Nähe, zumindest nicht jene von solchen Menschen. Ihre offizielle Chefin taumelte zurück, während Tränen aus ihren Augen drangen. Laut schluchzend heulte sie los und wand sich regelrecht in einem Weinkrampf. Die Domina aber blickte nur interessiert ...
    ... in das von deutlichen Blessuren gezeichnete Gesicht.
    
    „Entschuldige, aber hilf mir bitte! du bist die einzige Person, die das vermag."
    
    Nori neigte ihren Kopf zur Seite. Es kam nicht wirklich oft vor, dass man sie um einen Gefallen bat. Sie antwortete zwar nicht, ging aber auch nicht weiter. Jasmin wertete dies als stilles Einverständnis der Thai-Domina, ihr vom erlittenen Unglück zu berichten. Sie versuchte, die richtigen Worte zu finden, um ihr von Long zu erzählen, der sie jetzt den dritten Tag hintereinander brutal vergewaltigt, geschlagen und gedemütigt hatte. Wieder war er es heute gewesen, der das Geld für den Paten abgeholt hatte, wie auch die beiden Tage davor. Neuerlich hatte er sie mehrmals ungehemmt ins Gesicht geschlagen, auf den Tisch gedrückt und sie hemmungslos missbraucht. Er hatte ihr unverhohlen zu verstehen gegeben, dass er sie nun täglich „besuchen" werde und sie sich gefälligst um ihn zu kümmern hätte.
    
    Jasmin zitterte am ganzen Körper. Schweißperlen standen auf ihrer Stirn, während das Blut aus ihrem Gesicht gewichen war. Sie stand wohl immer noch unter Schock. Nori registrierte den Zustand ihrer Chefin sehr wohl, dennoch zeigte ihr Gesicht nicht die geringste Regung.
    
    „Er will, dass ich zu ihm komme. Verstehst du? Er will mich dort weiter quälen und schänden."
    
    Jasmin heulte wieder mit piepsiger Stimme los.
    
    „Was soll ich nur tun, Nori? Wang wird mir nicht helfen, oder?"
    
    Der Blick der Domina veränderte sich, bestürzt stellte Jasmin jedoch ...
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