1. Das Bangkok Syndikat 13


    Datum: 14.04.2024, Kategorien: Nicht festgelegt, Autor: bySena78

    ... fest, dass sie bei ihrer Gesprächspartnerin wohl nicht auf Mitgefühl hoffen konnte. Stattdessen grinste die Thailänderin breit und wäre beinahe in schallendes Gelächter verfallen.
    
    „Du hast keine Ahnung, was das bedeutet, oder?"
    
    Jasmins Augen weiteten sich augenblicklich, während sie die Thai-Domina weiterhin anstarrte. Diese aber erklärte sich ihr nicht und schien stattdessen ihren Weg fortsetzen zu wollen.
    
    „Nori! Bitte! Warte doch. Erkläre es mir."
    
    Die Domina blieb tatsächlich stehen und drehte sich zu ihrer Chefin um.
    
    „Wang muss Long gegenüber etwas geäußert haben, das dich ziemlich schlecht aussehen lässt. Niemals sonst würde er es wagen, dich so zu behandeln."
    
    Jasmin gaffte die Domina an, als sei diese ein fahrender Zug, der sie zu überrollen drohte.
    
    „Das kann nicht sein, Nori. Ich habe mir doch nie etwas zuschulden kommen lassen und ihm doch immer gut gedient. Warum also sollte er sich über mich negativ geäußert haben?"
    
    Noris Laune schien sich sichtlich gebessert zu haben. Long erwies mit seinem Tun Wang keinen Dienst. Jasmin war dem Paten treu ergeben, hätte ihm sicher liebend gern uneingeschränkt berichtet, was sie alles für ihn leistete. Doch jetzt? Sie wurde gezwungen, Abstand zum Paten zu nehmen, und würde alles daran setzen, nicht mehr bei ihm aufzufallen.
    
    „Du hast dich nie zu Wang bekannt. Bist alt und schrullig. Du wirst ersetzt durch eine Jüngere, früher oder später. Geh lieber! Es ist deine einzige Chance, heil und gesund zu bleiben. ...
    ... Obwohl es vielleicht schon zu spät dafür ist. Long scheint dich als Opfer bereits zu schätzen. Wahrscheinlich bist du für ihn nichts anderes mehr, als eine der Sklavinnen in unserem Haus. Du tust immer so fein und edel, es wird ihm Spaß machen, dir deinen neuen Platz zu zeigen."
    
    Die Leiterin des Klubs sah die Thailänderin verständnislos an, witterte böse Absicht hinter Noris Worten.
    
    „Und du glaubst wirklich daran? Bist nicht du die junge Frau, von der du sprichst?"
    
    Nori wandte sich wortlos zum Gehen. Sie hatte genug von dieser seltsamen Begegnung. Jasmin aber dachte an den chinesischen Mafioso und dessen Ankündigung.
    
    „Warte! Nori! WARTE! BITTE!"
    
    Die Domina setzte ihren Weg, Jasmins Worten ungeachtet, fort, sodass sich die verzweifelte Klub-Chefin gezwungen sah, ihr hinterherzulaufen. Rasch holte sie die Thailänderin ein, griff nach deren rechten Oberarm und versuchte, sie zu sich herumzureißen. Nori schnellte herum und schlug ihr brutal ins Gesicht. Jasmin taumelte zurück, prallte gegen die Wand und rutschte laut kreischend an dieser zu Boden.
    
    „Bitte! Hilf mir!", heulte sie.
    
    Sie hielt sich die Wange und blickte aus verweinten Augen zu der im schwarzen, hautengen Overall gekleideten Domina auf.
    
    „Gib mir Geld! Du machst mir morgen ein Angebot! Dann überlege ich es mir vielleicht."
    
    Zweiundzwanzigster Tag, morgens, Bangkok
    
    Tom versuchte, einen klaren Gedanken zu fassen. Sein Körper schmerzte an mehreren Stellen. Brust, Rücken, Gesäß und Oberschenkel ...
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