1. Das Bangkok Syndikat 15


    Datum: 31.07.2019, Kategorien: Nicht festgelegt, Autor: bySena78

    ... hätte ich Sie gerne dazu eingeladen, mein Lieber."
    
    Jasmin drehte sich kurz zu ihm um, schenkte ihm ein weiteres herzliches Lächeln, dann schloss sie eine stählerne Brandschutztür auf. Sie spürte die Aufregung des Mannes und zweifelte nicht mehr wirklich an seinem aufrichtigen Interesse dem Haus gegenüber.
    
    „Sie sind aufgeregt? Schön! Ich hoffe, wir können Ihnen dieses Gefühl noch lange bewahren.", lachte die Chefin dieses seltsamen Etablissements.
    
    Chai erwiderte den Blick und versuchte seine innere Anspannung zu verbergen.
    
    „Kommen Sie! Wir sind jetzt da."
    
    Sie öffnete eine unscheinbare Tür und hielt sie dem Gast auf. Der trat an ihr vorbei in das Innere eines sehr gemütlich eingerichteten Raumes, der wohl als eine Art Empfang diente. In einer Sitzgarnitur aus rotem Leder saß eine Frau mit dem Rücken zu ihnen und schien zu warten. Es handelte sich wahrscheinlich um jene Herrin, die von Jasmin für ihn ausgesucht worden war.
    
    „Kommen Sie, mein Lieber. Setzen Sie sich Ihrer Spielpartnerin gegenüber! Auch sie ist neugierig auf ihren neuen Kunden, da kann eine Domina gar nicht professionell genug sein."
    
    In diesem Moment stand die Frau in dem schwarzen Lackoverall auf und drehte sich zu den beiden um. Chais Augen weiteten sich. Damit hatte er nicht gerechnet.
    
    „Mistress Nori kennen Sie ja bereits. Auch wenn sie nicht Ihrem Wunsch im Gesamten entsprechen kann, so möchte sie es sich trotzdem nicht nehmen lassen, zumindest einen Teil des schlechten Eindrucks, den ...
    ... sie gestern von ihr bekommen haben, zu relativieren."
    
    Chai starrte zu der attraktiven Frau in dem hautengen Anzug hinüber, ließ seinen Blick über ihren Körper schweifen, der, bedeckt von dem eng anliegenden, glänzenden Material, mehr unterstrichen als verborgen wurde. Auch ihre, hinter der blau getönten Brille hervorstechenden Augen schienen ihn neugierig abzutasten, wenn ihre regungslosen Gesichtszüge auch nichts von dem preisgaben, was sie dachte.
    
    Der Detektiv streckte der Domina seine rechte Hand entgegen, die aber zeigte keinerlei Anstalten, die Höflichkeitsgeste zu erwidern. Stattdessen blickte sie die Chefin des Klubs an und deutete auf den ihr gegenüberstehenden Sessel. Jasmin verstand und wandte sich erneut an den Gast.
    
    „Nehmen Sie dort Platz, dann können Sie sich ungestört austauschen. Getränke stehen, wie Sie sehen, bereit. Bitte bedienen Sie sich selbst."
    
    Jasmin lächelte nochmals Chai zu, dann verließ sie das Zimmer, ohne sich noch einmal umzudrehen. Der Detektiv aber blickte ihr hinterher und wurde sichtlich nervös, als er der potenziellen Entführerin und Vergewaltigerin allein gegenübersaß.
    
    „Sie scheinen sich nicht gerade wohlzufühlen. Liegt das an mir?"
    
    Chai, der sich zur Ruhe zwang, suchte vergebens nach seiner Gelassenheit, die an sich ein prägnantes Merkmal seiner Persönlichkeit darstellte.
    
    „Ja. Ich denke, Sie können sich vorstellen, woran das liegen könnte."
    
    Noris Blick blieb ohne Regung. Die einzige Reaktion auf seine Äußerung waren ...
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