1. Das Bangkok Syndikat 15


    Datum: 31.07.2019, Kategorien: Nicht festgelegt, Autor: bySena78

    ... schüttelte aber dann nachdenklich seinen Kopf. Nein, wenn, dann musste er mit dem Deutschen allein sein.
    
    „Danke für das Angebot, aber ich denke, der Mann reicht mir."
    
    Der Detektiv sah demonstrativ auf seine Fesseln.
    
    „Würden Sie mich jetzt bitte wieder losmachen? Ich möchte mich wieder anziehen."
    
    Die Domina nickte, näherte sich und ließ ein letztes Mal an diesem Abend ihre Hand in sein Gesicht klatschen.
    
    „Nur wenn du versprichst, dass du wiederkommst."
    
    Siebenundzwanzigster Tag, mittags, Bangkok
    
    Chai quetschte sich aus der U-Bahn hinaus, zwängte sich durch die Menschenmenge auf dem Bahnsteig hindurch in Richtung Treppe, über die er endlich wieder ans Tageslicht gelangte. Ein rascher Blick auf seine Armbanduhr, noch blieb ihm etwas Zeit.
    
    Was war das gestern nur für ein Abend gewesen? Der Ermittler verzog sein Gesicht, als ihn jemand im Vorbeigehen anrempelte. Während der gesamten Fahrt war er zum Stehen gezwungen gewesen, weniger infolge des Mangels an freien Sitzplätzen, vielmehr aufgrund seines lädierten Sitzfleisches. Für einen Anfänger hatte ihn diese Nori ziemlich hart rangenommen.
    
    Prüfend legte er seine Hand auf die linke Po-Backe und stöhnte verhalten auf. Dennoch war die Session mit dieser Domina ein für ihn bislang einzigartiges Erlebnis gewesen. Diese Kombination aus Geilheit und Schmerz hatte ihn in eine andere Erlebniswelt gespült, aus der er immer noch nicht so richtig herausfinden konnte. Noch einmal sah er das junge Mädchen vor sich, ...
    ... spürte das Leder der Domina auf seiner Haut, während sie ihn hart von hinten nahm ...
    
    Die Erkenntnis, dass das gestrige Erlebnis im Club Bizarr längst nicht nur beruflichen Charakter für ihn hatte, bereitete ihm Sorgen. Er musste sich zwingen, an seinem Termin mit Arlak zu denken, der dort vorne, auf der anderen Seite der Straße vor dem Eingang zum Lumphini-Park auf ihn warten sollte.
    
    „Hier!"
    
    Chai sah sich suchend um, dann bemerkte er den Jungen, der auf ihn zueilte. Die Herzlichkeit ihrer Umarmung war nicht gespielt, doch hatte der Detektiv erhebliche Mühe, seine noch immer vorhandenen, durch die Schläge der Domina verursachten Schmerzen vor ihm zu verbergen.
    
    „Erzähl! Wie war es?"
    
    Arlak musterte seinen neuen „Onkel" ausgiebig.
    
    „Du schaust ziemlich müde und mitgenommen aus, Chai."
    
    Der Ältere sah an ihm vorbei und deutete zu der Bootsanlegestelle des Parks, an der Tret- und Ruderboote zu mieten waren, mit denen man den See des Parks befahren konnte. Einige Bänke luden zum Verweilen ein, auch hier konnte man sich ungestört unterhalten. Arlak verstand und folgte dem Ermittler. Obgleich der überaus gepflegte, mitten im Stadtzentrum gelegene Park vielen Menschen als Rückzugsgebiet in der Mittagspause diente, hatten Chai und Arlak Glück und fanden schon nach wenigen Metern eine freie Bank, die durch einen stattlichen Baum vor der Mittagssonne geschützt wurde.
    
    „Was haben sie denn mit dir gemacht?"
    
    Ein breites Grinsen legte sich auf Arlaks Lippen, als Chai ...
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