1. Das Bangkok Syndikat 15


    Datum: 31.07.2019, Kategorien: Nicht festgelegt, Autor: bySena78

    ... Freunde und eine nüchterne Weltsicht. Im Gegenteil, er konnte sich von diesem Jungen eventuell sogar Hilfe erhoffen.
    
    „Was ich dir jetzt sage, Arlak, muss unter uns bleiben. Versprichst du mir das?"
    
    „Ja. Selbstverständlich!", nickte der junge Mann, während seine Augen sich an Chais Lippen festsaugten.
    
    „Also gut. Ich vertraue auf dein Ehrenwort. Ich bin Privatdetektiv und wurde von einem deutschen Ehepaar beauftragt, deren Sohn und dessen Freunde zu suchen, die schon seit längerer Zeit vermisst werden. Ich habe mittlerweile herausgefunden, dass die jungen Deutschen in diesem Club Bizarr festgehalten und zwangsprostituiert werden."
    
    Der Junge starrte den Ermittler fassungslos an. Das so etwas mit jungen Thaimädchen und -jungen passierte, glaubte er sofort. Aber mit Europäern? Käme dies ans Licht der Öffentlichkeit, wären hohe Wellen sicher, allein schon der vielen Touristen aus diesen Ländern wegen. Er konnte sich das soeben Gehörte beim besten Willen nicht vorstellen und musste sich erst noch von Chai überzeugen lassen. Ungläubig schüttelte er den Kopf.
    
    „Gerade das macht es doch so sicher für diese Leute. Verstehst du es jetzt? Für Außenstehende schaut es so aus, als ob sich diese Männer freiwillig diesem grausamen Spiel unterwerfen und egal wie sehr sie auch flehen und um Gnade winseln, so gehört es doch zu diesem bizarren Spiel. Selbst wenn man sie aus diesem herauslösen könnte, stände Aussage gegen Aussage."
    
    Arlak schauderte bei dem Gedanken, das Grauen in ...
    ... solch einer Vorstellung schien grenzenlos zu sein.
    
    „Was hat diese Mistress Nori damit zu tun?"
    
    Chai berichtete seinem „Neffen" von Phuket und den drei Deutschen, den Weg seiner Ermittlungen und die Rückschlüsse aus diesen.
    
    „Und du glaubst, die Mafia ist mit von der Partie?"
    
    Der Detektiv nickte. Er hatte Informationen eingeholt, die diese Annahme zur Gewissheit hatte werden lassen. Er wusste mittlerweile sogar den Namen des Clan-Chefs, ein Chinese namens Wang. Chai hatte sich im Lauf der Jahre ein regelrechtes Netzwerk an Informanten aufgebaut, das ihm die benötigten Informationen bereitwillig preisgab. In diesem verruchten Viertel schien ohnehin jedermann Bescheid zu wissen.
    
    „Und was willst du jetzt machen?"
    
    Chai dachte an die Domina. Auch wenn sie nicht so wirken wollte, sie hatte alle Fäden in der Hand und schien ein klar definiertes Ziel zu verfolgen. Daran hegte er mittlerweile keinen Zweifel mehr. Welche Intention sie aber tatsächlich verfolgte, konnte er allerdings noch nicht ergründen.
    
    „Ich weiß es nicht, Arlak. Der Zeitpunkt, Klartext mit dieser Nori zu reden, scheint mir noch nicht gekommen zu sein. Auf der anderen Seite weiß ich aber auch, wie sehr diese Männer unter ihrer jetzigen Situation zu leiden haben. Mir rinnt die Zeit davon, auch meine Auftraggeber werden immer ungeduldiger, und dennoch bin ich der Meinung, dass, wenn ich zu schnell und unbesonnen handle, die Deutschen in großer Gefahr schweben. Die Triaden wissen, wie man Probleme aus ...
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