1. Thao 10


    Datum: 01.08.2019, Kategorien: BDSM Autor: bySena78

    ... schließen, als ihr Blick auf die Reihe der zuletzt eingegangenen E-Mails fiel. Sie waren alle mit roten Fahnen gekennzeichnet, nur weiter unten gab es auch grüne, deren Eingang aber mehr als drei Monate zurücklag. Sie kannte deren Bedeutung, ihre Mutter hatte es ihr erklärt. Hektisch klickte sie die E-Mails durch.
    
    „Tut uns leid, wenn wir Ihre Anfrage ...."
    
    „Unser Budget ist im Moment bedaurlicherweise ausgereizt ...."
    
    „... haben wir im Moment leider keine weiteren Aufträge zu vergeben."
    
    Nur zwei kleinere Arbeiten waren von ihrer Mutter noch nicht abgeschlossen worden. Die Termine zur Abgabe standen noch aus und weitere Ergänzungen waren angekündigt worden.
    
    Ihr Blick wanderte über den Schreibtisch. Ein bleischweres Gefühl machte sich in ihr breit. Hektisch durchwühlte sie die Dokumentenablage nach Briefen, dann fand sie die blauen Umschläge der Bank. Da waren sie, die Kontoauszüge des letzten Monats. Hastig suchte sie den aktuellen Stand. Thao war erstaunt. Wie konnte das sein? Es waren einige hundert Euro im Haben verzeichnet. Sie musste sich geirrt haben. Vielleicht gab es noch andere Auftraggeber, die auf anderen Wegen mit ihrer Mutter kommunizierten.
    
    Noch einmal überflogen ihre Augen die einzelnen Posten, dann traf es sie wie ein Schlag. Es gab nur zwei auf der Habenseite. Einer über dreihundertfünfzehn Euro und ein zweiter über eintausendfünfhundert. Der Erste war von einer Internetfirma überwiesen worden, der Zweite kam von einem R. Schraller.
    
    Das ...
    ... Mädchen war fassungslos. Sie suchte nach weiteren Auszügen und fand immer denselben Posten. Wie hieß Rüdiger mit Nachnamen? Sie hatte ihn in ihrem Handy, zusammen mit seiner Adresse, gespeichert. Das Grauen stieg in ihr hoch. Sie hatte jetzt die Gewissheit. Das Geld stammte von ihm.
    
    Thao dachte an den knochigen, hässlichen Mann. War das der eigentliche Grund, warum sich ihre Mutter mit ihm abgab? Verkaufte sie sich an ihn?
    
    Noch einmal sah sie in das E-Mailprogramm. Ihre Mutter hatte in den letzten Wochen dutzendweise Angebote versandt. Das konnte doch nicht wahr sein! Warum passierte das alles nur? Vielleicht war es ein Darlehen? Vielleicht hatte Rüdiger ihrer Mutter nur über eine schlechte Zeit hinweg geholfen? Später würde sie dann das Geld sicher wieder zurückzahlen. Thao schwindelte. Wie könnte sie das? Es waren ja schon jetzt viertausendfünfhundert Euro.
    
    Sie fühlte sich hilflos, wusste nicht, wie sie reagieren sollte. Ihre Mutter zur Rede stellen? Tränen liefen ihre Wangen hinunter, sie suchte nach einer Erklärung für das, was sie soeben entdeckt hatte. Xena hatte etwas von Rüdigers Bewertungen gesagt. Noch einmal ging Thao auf die Coverseite und sah sich diese genauer an. Rüdiger und ihre Mutter kannten sich anscheinend schon länger. Sie hatten zärtliche Redewendungen ausgetauscht, einmal wurde sogar von Liebe gesprochen. Sicher! Sie hatte sich geirrt. Rüdiger half ihrer Mutter nur.
    
    Entschlossen schaltete sie den Computer aus und sortierte die Briefe wieder in ...
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