No-LIMIT-Rooms 03
Datum: 18.05.2024,
Kategorien:
BDSM
Autor: byJepasch
... insgesamt gerade mal die Hälfte.
Müde schloss ich die Augen und versuchte die warmen Sonnenstrahlen auf meinem Gesicht zu genießen. Die Geräusche der Stadt, das vereinzelte Vogelgezwitscher, die Gerüche und der Wind, alles zusammen holte mich wieder in meine Realität zurück.
Ich lebte eine Lüge in einer Scheinwelt.
Nichts, aber auch wirklich gar nichts in diesem Haus hatte mit dort draußen zu tun. Die Japaner nannten die Welt der Unterhaltung und des käuflichen Sex: Die Schwimmende oder Fließende Welt, und das traf es eigentlich recht gut.
Dort draußen, in der Realität, litt meine Schwester. Nur deshalb war ich hier.
Und Isabell? Wenn ich meinen Weg weiter verfolgte, gefährdete ich sie und alle hier im Haus. Belog ich meine Auftraggeber, setzte ich Nadines Freiheit aufs Spiel. Ich wollte aber nicht wählen.
Wieso jetzt?
Wieso hier?
Liebe hatte in meinem Leben noch nie eine große Rolle gespielt. Bisher konnte ich mich bei diesem Thema immer bequem zurücklehnen und interessiert zuschauen: Mich betraf das ja nicht!
Pustekuchen, es hatte mich voll erwischt. Das musste ich mir eingestehen. Ich wünschte, ich hätte mehr Champagner getrunken, oder wenigstens was Alkoholisches im Haus, mit dem ich mich betäuben könnte.
Ein Schatten fiel auf mein Gesicht und ich öffnete die Augen. Vorüberziehenden Wolken verdeckten die späte Nachmittagssonne. Von dem angedrohten Gewitter war aber nichts zu sehen, es waren Schäfchenwolken. Mit leichten Magenschmerzen erhob ...
... ich mich vom Stuhl und ging wieder hinein. Die Balkontür ließ ich offen, um weiter frische Luft hineinzulassen. Unschlüssig stand ich im Zimmer. Einerseits war ich völlig übermüdet und im wahrsten Sinne des Wortes zerschlagen, andererseits wusste ich genau, dass ich jetzt nicht einschlafen konnte. Sobald ich lag, wären die Gedanken wieder am Kreisen. Ich brauchte was zum Runterkommen. Im Badezimmer durchforschte ich meine Arzneisammlung. Ibuprofen war jetzt nicht das, was ich brauchte, obwohl sich recht starke Schmerzen am ganzen Körper bemerkbar machten. Wenn ich bloß wüsste, welches Knock-out-Mittel die mir unten verabreicht hatten, das hätte ich jetzt gerne gehabt. Als ich den Spiegelschrank wieder zuklappte, schaute ich in mein übernächtigtes Gesicht. Mit einem Mal wurde mir heftig übel. Schnell drehte ich mich zur Kloschüssel um, hob den Deckel hoch, beugte mich vor und übergab mich.
Die Türklingel weckte mich höchst unsanft. Nach der gestrigen Übelkeit kam der Schüttelfrost, ich hatte Fieber bekommen und Kopfschmerzen begannen. Irgendwann in der Nacht fing auch noch meine Nase an zu laufen. Erst am Morgen war ich in unruhigen Schlaf gefallen. Zwar hatte ich das Telefon klingeln gehört, war aber zu müde und erschöpft gewesen, um ran zu gehen.
Das Geklingel nervte. Schlaftrunken kämpfte ich mich aus dem Bett und schlurfte mit der Bettdecke über den Schultern zur Tür. Durch den Türspion erkannte ich Isabell.
„Halte dich von mir fern, ich bin erkältet.", rief ich ...