1. Weihnachtslust 01


    Datum: 07.08.2019, Kategorien: BDSM Autor: byChinaSorrow

    ... Raum, an dessen Ende ein Feuer in einem riesigen Kamin loderte, vor dem mehrere schwere, dunkle Ledercouchen verteilt waren. An zwei Wänden wuchsen Bücherregale gen Decke, die von ledergebundenen Büchern überquollen, während an einer Wand für eine Burg verblüffend große und bis zum Boden reichende Fenster einen Blick auf die verschneite Landschaft boten. Vor zwei der Fenster stand, wenn Tom sich nicht täuschte, ein Snookertisch, jedenfalls war das Teil deutlich größer, als jeder normale Billardtisch, den Tom bisher gesehen hatte. Er musste den Drang unterdrücken, sich immer wieder im Kreis zu drehen und die Teppiche und den massiven Leuchter zu bewundern, der von der hohen Decke hing. Ein Schachtisch mit zwei Ohrensesseln, ein antiker Schreibtisch, dessen Klappe geschlossen war, ein ‚kleinerer' Esstisch... Es nahm kein Ende und trotz der vielen Möbel war genug Platz, um einen Tanzkurs zu geben.
    
    Dieser Raum wirkte wie eine Filmkulisse, sah aus wie ein kompletter englischer Herrenclub im 19. Jahrhundert. Konnte man in so etwas tatsächlich wohnen? Gut, gemütlich war es schon. Alles wirkte benutzt, nicht wie in einer Ausstellung, und unzählige Kleinigkeiten zeugten von den Bewohnern der Burg. Der Burg! Tom konnte es immer noch nicht fassen.
    
    „Magst du etwas trinken nach der langen Fahrt? Whiskey, Cognac, einen Obstler aus der Gegend? Wirklich guter Stoff."
    
    Tom war verunsichert und traute sich kaum, das Angebot abzulehnen. Aber was hatte Liliane noch von der hier ...
    ... erwünschten Aufrichtigkeit erzählt? „Also, für Alkohol ist es mir eigentlich noch zu früh. Wäre ein Kaffee möglich?"
    
    „Aber natürlich. Lilly, du auch?"
    
    „Gerne. Ich nehme aber einen Whiskey dazu."
    
    Wie aus dem Nichts tauchte das Dienstmädchen aus einer Tür auf, die Tom zuvor nicht bemerkt hatte und nahm die Bestellung entgegen. Er hatte seine Zweifel, ob er sich an so etwas jemals würde gewöhnen können. Irgendwie war ihm der Gedanke, dass jemand dauernd in Habachtstellung war, um seine Wünsche entgegenzunehmen, eher unheimlich.
    
    Aber nun denn. Liliane hatte sich auf einer Couch langgemacht und zwang Tom quasi dazu, sich eine andere zu suchen. Es waren ja auch genug vorhanden. Er sackte hinein und war überrascht, wie bequem dieses Monstrum war. Die waren nicht zur Show hier.
    
    Karl war jedenfalls ein eleganter Gastgeber und nachdem alle ihren Kaffee bekommen hatten, und Tom dann doch Liliane einen Schluck von ihrem vorzüglichen Whiskey geklaut hatte, lenkte er das Gespräch in entspannte Bahnen über ihre Anreise und den groben Zeitplan für die bevorstehenden Festlichkeiten. Anscheinend waren außer ihnen noch nicht viele Gäste eingetroffen und die bereits Anwesenden ruhten sich auf ihren Zimmern aus oder stapften durch die Schneelandschaft.
    
    Oder hielt man sie erst einmal fern, um ihn in Ruhe begutachten zu können? Toms einsetzende Entspannung löste sich beinahe wieder in Luft auf und er rief sich selbst zur Ordnung. Selbst wenn es Absicht war, konnte ja auch der Gedanke ...
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