1. Der Frachtkahn der Hoffnungslosen


    Datum: 02.07.2024, Kategorien: Hausfrauen Autor: byegonhoppe73

    ... Freundinnen besuchen, so wie wir es früher getan haben. Aber anstatt ihnen einen Zwanziger für eine Stunde zu geben, gaben wir ihnen zehn, segneten sie und verabschiedeten uns."
    
    „Das machen wir jetzt in jeder Stadt, in der einer der Männer eine Frau kennt. Es ist so regelmäßig wie das Einkaufen für Lebensmittel. Und jetzt kennt sie die Mädels auch alle."
    
    „Tut sie das?"
    
    „Das fing an, als eine der Frauen Boris nach dem Zehner ohne Gegenleistung fragte. Die Dame bestand darauf, Senta zu treffen, und es machte Senta nichts aus. Seither kommt die Dame zu uns in die Kirche, wenn wir an einem Sonntag dort sind. Sie bringt auch ihre Freunde dazu zu kommen. Jetzt nennen sie sich die Frauengruppe und trinken nach der Kirche Tee. Manchmal schließt sich ihnen der Pfarrer an. Das gleiche ist in vier anderen Städten passiert."
    
    „Beim Tee reden sie nie über ihr Leben, nur über die Heilige Schrift. Aber manchmal konsultieren sie Senta privat. Eine von ihnen sagte mir, dass sie bereits wissen, was sie sagen wird, weil sie ihnen immer dasselbe sagt. Es ist egal, was sie tun, sie müssen es mit Liebe tun, auch wenn die Liebe nicht zurückgegeben wird.
    
    „Eine von ihnen wollte den Beruf verlassen, und Senta bat den Pfarrer, der Frau beizustehen. Unser aller Lieblingsgeschichte ist die von Maysoon. Sie kam mit den anderen Frauen nicht klar und machte sich über sie lustig, weil sie in die Kirche gingen. Die wunderschöne Paki hatte keine Stammgäste, weil sie jeden Mann verscheuchte, ...
    ... den sie jemals getroffen hatte. Aufgrund ihres Äußeren und ihrer Herkunft hat sie immer Fremde angezogen. Nachdem Maysoon von Senta gehört hatte, wollte sie diese kennen lernen."
    
    „Weil Senta nicht versuchte, sie zu beschämen oder nieder zu reden, sammelte Maysoons ihren Mut zusammen und berichtete ihre Lebens- und Leidensgeschichte. Als Teenager war sie missbraucht worden, und hasste deshalb alle Männer. Sie verachtete sogar den einzigen Stammgast den sie hatte, welcher ein junger Witwer mit zwei kleinen Kindern war."
    
    „Einmal hatte sie ihn gefragt, warum er immer wieder zu ihr kam, obwohl sie ihn mit solcher Verachtung behandelte. Er sagte ihr, er habe ihre Demütigungen verdient, weil er sie einmal im Monat benutzt habe, um sich um seine Bedürfnisse zu kümmern, anstatt mit seinen Kindern zusammen zu sein."
    
    „Senta sagte ihr, dass sie trotz alldem, was Männer ihr angetan hatten und was sie von ihr wollten, glücklicher wäre, wenn sie jedem Kunden so viel Liebe wie möglich schenken würde."
    
    „Als Maysoon den Witwer zum ersten Mal liebevoll behandelte, war er verwirrt. Beim zweiten Mal fragte er, warum sie sich so verhalte. Sie nahm ihn mit, um Senta bei einem der Tees zu treffen, und Senta bat ihn, mit Maysoon zur Sirene zu kommen. Mit jedem von ihnen verbrachte sie eine Stunde allein."
    
    „Mittlerweile sind die Beiden verheiratet und jedes Mal, wenn wir in dieser Stadt sind, verbringt Senta den ganzen Tag mit deren Kindern. Maysoon sagte, Senta habe ihr mitgeteilt zu ...
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