1. Kazimir - Im geheimen Hausmeisterdienst ihrer Maje


    Datum: 11.08.2019, Kategorien: An– und Ausgezogen, Autor: 3klaas3

    ... gesehen und wusste, dass die „Krauts“ gleich angreifen würden. Elegant wie ein Wiesel mit Dünnpfiff schob er sich in die Nische einer Eingangstür und sprach in seinen Hemdsärmel: Rotscha, Rotscha, oh mein Gott, sie haben MG’s, erbitte Artillerieangriff, Sir“ Doch niemand antwortete! Es hieß also Plan B zu befolgen.
    
    Kazimir stürmte mit gezücktem Schwert und einem Kampfesschrei, der Attila den Hunnenkönig blass vor Neid hätte werden lassen, zur Tür besagter Wohnung. Dabei ereignete sich jedoch ein Malheur. Eine durchtriebene Falte im Laminat sorgte für einen kurzzeitigen Kontrollverlust seitens Kazimir über sein rechtes Bein. Um diesen – zugegeben tragischen – Verlust auszugleichen, hob Kazimir sein linkes Bein, knickte es auf der Höhe des Knies ab und warf es mit aller Kraft nach vorne. Doch es war vergebens. Untermalt von epischer Chormusik prallte Kazimirs Nasenbein unsanft gegen den Boden und sein gepeinigter Körper schlug unsanft auf dem Laminat auf.
    
    Doch wer dachte, dass Kazimir nach diesem Waterloo gebrochen liegen bleiben würde, der hatte sich getäuscht! Schon damals in den verlustreichen Derbys des SC Geltendorf gegen die SpVg Aubing hatte er in Personalunion von Torwart und Libero schon so manche Blutgrätsche weggesteckt und war anschließend mit zwei Stimmen Mehrheit zum Keeper der Saison gewählt worden.
    
    Nasenblutend aber umso wilder entschlossen erhob sich Kazimir. „An grantigen Stier daschreckt ma ned!“, brüllte er und fuhr seine Hörner aus. Jetzt gab's ...
    ... kein Halten mehr, mit moralisch erhobenen Zeigefinger drückte er den Klingelknopf durch und grölte: „Kemmt's außa, es gspinnaden Weiba! Sonst sehe ich mich gezwungen verschärfte Maßnahmen zu ergreifen und wer schon mal Senf auf seiner Leberkassemmel hatte, der woaß wos des hoaßt!“
    
    Doch nichts rührte sich. Jetzt sah er sich gezwungen Trick 17 anzuwenden. „Krüssigott, Hans Ungerer mein Name, ich komme vom Blumenservice Harlaching und hätte zwei Bund Pfingstrosen abzugeben!“, flötete er süß durch das Schlüsselloch. Plötzlich hörte er leises Geklimper aus dem Inneren der Wohnung. Langsam und unglaublich laut knarzend öffnete sich die Tür. Jetzt hieß es effizient wie eloquent zu sein: „Sehr geehrte Damen und Damen, im Namen der Wohngenossenschaft Kriegsopfer Gilching-Südwest überreiche ich ihnen hiermit feierlichst den Räumungsbescheid!“
    
    Was er dann aber sah, als er seine im Eifer des Gefechts geschlossenen Batzlaugen öffnete, war unglaublich! Vor ihm stand, umspielt von einer Aura des Unberührbaren, von geheimnisvollen Winden verweht, aus dem Schaum geboren wie die Venus, eine Mitvierzigerin mit Lockenwicklern und Frotteebademantel, die sogleich mit sonorer Stimme ausführte: „Woin's zu meiner Dochta und ihre Freindina? Die san heid beim Chakra-Kurs!“
    
    Kazimir wusste nicht was er sagen sollte. Solch anmutige Erscheinung in seinem Wohnblock! Die Jagdinstinkte waren geweckt. Schnell und unauffällig scannte er mit seinen Laseraugen die Umgebung. Die Luft war rein, für ein ...
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