1. Weeslower Chroniken - Teil V - 2007 - Kapitel 4 - Mila und Julia - Nackte Tage in Weeslow II


    Datum: 07.08.2024, Kategorien: Kunst, Autor: nudin

    ... Camper dort abgehalten und ist dann irgendwann nach der Wende erst in die Schweiz gezogen, um da so eine Freie Kirche zu gründen, und lebte dann wohl sogar mal ein Jahr lang in einer Höhle auf Kreta oder so. Und vor etwa fünfzehn Jahren ist er nach Weeslow gekommen, hat hier tüchtig Werbung gemacht fürs Nacktsein, zusammen mit Dreyer und den Wollenhaupts und den üblichen Verdächtigen, und dann hat er mit dem örtlichen Pastor Schroth zusammen die FreiKörperKirche gegründet. Und unter dem Namen betreibt er auch den Jugendhof, so ein altes Gehöft in der Heide, wo junge Christen den Sommer verbringen können.“
    
    „Nackt?“
    
    „Fragst Du das im Ernst? – Natürlich! Alle. Auch die Erzieherinnen. Und er selbst. Und Schroth auch. Gehört dazu wie das Beten und die Landarbeit.“
    
    „Auch Sex?“
    
    „Ach, Du Naives! Der Jugendhof wird auch `Hymengrab´ genannt. Das sagt wohl alles, oder? Die Jugendlichen gehen gerade dahin, um ihre Unschuld zu verlieren.“
    
    „Dann ist es für mich jetzt aber zu spät…“ lachte Mila.
    
    „Wir sind ja nur Besucher. Gehören sozusagen zu den Großen.“
    
    „Na gut. Also los.“ In diesem Moment sah Mila durch das Küchenfenster und stutzte. „Kriegen wir Besuch?“ Sie trat näher an die Scheibe. „Das ist doch Ella!“ Sie winkte Julia herbei.
    
    „Tatsache.“ bestätigte die und lachte. „Die nehmen wir mit.“
    
    „Zum Jugendhof? Meinst Du wirklich?“
    
    „Ist höchstens ein kleiner Kulturschock für sie.“
    
    „Freikörperkulturschock, meinst Du wohl.“
    
    Draußen auf dem Sandweg stand das ...
    ... junge Mädchen und schob unsicher sein Fahrrad hin und her, wusste nicht recht, ob es vor dem richtigen Haus stand oder nicht. Als es Julia und Mila in der Haustür erblickte, begann es über das ganze Gesicht zu strahlen. „Also doch!“
    
    „Hi Ella!“ riefen beide gleichzeitig und liefen durch den Vorgarten zur Pforte. Ella stellte das Rad am Zaun ab und wurde sogleich stürmisch umarmt. Sie wurde überrascht von so viel Wiedersehensfreude, war sie doch gar nicht sicher gewesen, ob die beiden die Einladung wirklich ernst gemeint hatten.
    
    „Allein?“
    
    „Ja, mein Vater besucht einen Geschäftspartner nahe Berlin, da hat er meine Mum und meinen Bruder mitgenommen, die schauen sich die Stadt an. Ich habe gesagt, dass ich keine Lust habe und lieber eine Radtour machen möchte. Haben sie mir auch geglaubt, weil ich gerade erst auf Klassenfahrt in Berlin war.“
    
    „Dann haben wir ja den ganzen Tag zusammen!“ freute sich Julia. Sie schaute an dem Mädchen herab. Es trug einen viel zu großen grauen Kapuzen-Sweater und dazu wieder die knappen Jeans-Shorts. Ella war einen halben Kopf kleiner als die beiden, wirkte weniger gestreckt und weniger langgliedrig. Ihre Beine waren ein wenig stämmiger, aber wohlgeformt, die Hüften etwas breiter, der Po rund und fest, überhaupt alles ein wenig rundlicher, alles in allem aber schien Ella sehr gut proportioniert. Mehr ließ sich unter dem Riesenoberteil, wie auch schon beim ersten Treffen unter dem unförmig weiten T-Shirt, zum Bedauern der anderen Mädchen ...
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