1. Liebe und Hiebe 03


    Datum: 19.08.2019, Kategorien: Fetisch Autor: byknebel

    Da es sich um eine Fortsetzungsreihe handelt, ist die Lektüre der Teile I und II zu empfehlen, will man die Entwicklung der Erzählerin nachverfolgen.
    
    ***
    
    So, diesmal kommen Sie mir aber nicht davon, ohne dass ich etwas über Ihre ersten eigenen Erlebnisse im Ring erfahre. Vom Zuschauen haben Sie mir ja bei unseren letzten Treffen zur Genüge berichtet. Ich will jetzt endlich etwas über Sie selbst im Ring erfahren...
    
    Irgendwie werde ich den Eindruck nicht los, Sie seien selbst so aufgeregt, wie ich es damals war.
    
    Das könnte man schon so sagen... Ihre Erzählung hat mich noch lange beschäftigt. Ich kann ihre Leidenschaft für das Thaiboxen mittlerweile immer besser nachvollziehen.
    
    Wie ich Ihnen ja schon beim letzten Mal erzählt habe, trainierte ich also wie eine Besessene. Mein ganzer Alltag wurde mittlerweile von der Arbeit einerseits und dann, in jeder Minute meiner Freizeit, vom Boxen bestimmt. Wenn ich nicht im Verlag war, dann trainierte ich. Oder ich stellte Trainings- und Ernährungspläne auf. Oder ich schaute mir immer wieder Videos meiner neuen Heldinnen an: International gibt es eine Menge Frauen im Muay Thai, viele Profis, und ich saß Stunden um Stunden glotzend vor dem Bildschirm um mir ihre Kämpfe anzuschauen. Wie gesagt, es hatte mich voll und ganz gepackt. Ich wollte so sein wie diese starken Frauen, die offensichtlich meine neue Leidenschaft teilten, die sich voll und ganz dieser einen Sache hingaben: Dem Kampf im Ring.
    
    Manchmal studierte ich ...
    ... gewissenhaft ihre Techniken, sah mir immer wieder in Zeitlupe bestimmte Kombinationen aus Tritten und Schlägen an -- manchmal saß ich aber auch nur sabbernd vor dem Rechner und spielte an mir herum, bis es mir schließlich heftig kam. Das hätte ich am liebsten schon damals an diesem Abend am Ring getan, von dem ich Ihnen beim ersten Treffen berichtet habe -- Sie verstehen schon...
    
    Sicher. Erzählen Sie weiter...
    
    Ich wäre am liebsten sofort in den Ring geklettert. Von meiner Begeisterung für den Sparring habe ich Ihnen ja auch schon erzählt. Aber das befriedigte mich nicht. Das war mir alles zu kontrolliert, die Schutzausrüstung zu dick, ständig wird man vom Trainer unterbrochen. Ich wollte mich aber im freien Kampf einer Gegnerin stellen, es bis zum Ende austragen. Von mir aus kann man auch sagen: Ich wollte jemanden umhauen, wegkicken, ausknocken. Dafür trainierte ich ja schließlich so hart und unerbittlich gegen mich selbst. Aber es half alles nichts. Im Verein ist das Wort des Trainers Gesetz, und der beobachtete meine überbordende Motiviertheit eher mit Skepsis. Yannick und Tim brauchte ich da gar nicht nach ihrer Meinung zu fragen, sie stellten seine sportlichen Entscheidungen eh nie in Frage.
    
    Diese Warterei, das muss Sie ja schon gewurmt haben.
    
    Hat es auch. Aber wie so oft im Leben kommt es dann doch anders als man denkt, viel eher und unerwartet. Und wenn Sie sich an meiner bisherigen ungewöhnlichen Geschichte nicht gestört haben, dann wird Sie das, was jetzt ...
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