Liebe und Hiebe 03
Datum: 19.08.2019,
Kategorien:
Fetisch
Autor: byknebel
... Trance ab. Dass Tanja zur gleichen Zeit dasselbe tat, registrierte ich nur am Rande. Bei allem hat mir übrigens ihre Freundin schweigend, aber nicht unfreundlich geholfen. Ich vertraute ihr, sie würde fair bleiben. Trotzdem wurde ich das Gefühl nicht los, dass ihr Lächeln eher Spott als echte Freundlichkeit bedeutete. Schließlich gingen wir alle zusammen schweigend zu dem Ort, den ich mir so sehr herbeigesehnt hatte und an dem ich mich so unbedingt beweisen wollte.
Ich fühlte mich nackt, wie ich ihr da im Ring gegenüberstand. Und im Grunde genommen ist man das ja auch. Wir trugen zwar beide einen Tiefschutz unter unseren Shorts -- das ist einfach ein Muss, das lernt man schon beim allerersten Sparring -- aber ansonsten gibt es kaum etwas, das die Wucht der Hiebe abmildert. Der Brustschutz ist eher so was wie ein eng anliegender Sport-BH, und wer einmal einen Boxhandschuh auf die Nase bekommen hat, der weiß, dass der eher die eigenen Fingerknochen als die Gegnerin schützen soll.
Als ich dann endlich in meiner Ringecke nervös von einem Bein aufs andere hüpfte, betrachtete ich sie an diesem Abend zum ersten Mal etwas genauer. Ihr kurzer Bob behinderte sie beim Kämpfen nicht und sie trug die Haare offen wie immer. Die pechschwarzen Boxhandschuhe standen im Gegensatz zu ihren strahlend weißen, mit geschwungenen Goldbuchstaben verzierten Shorts. Ein eng anliegendes, ebenfalls schwarzes Top schnürte ihre Brüste ein. Über ihren Bizeps hatte sie rot-weiße, geflochtene Bänder ...
... um ihre Oberarme geknüpft, ein traditioneller Glücksbringer. Ich selbst hatte mir mein Outfit gut überlegt -- schauen Sie nicht so, man will im Ring schließlich nicht nur gut austeilen, sondern auch gut aussehen. Meine Lockenmähne hatte ich, so fest es geht, zu einem hoch angesetzten Pferdeschwanz zusammengebunden. Top, Shorts und Knöchelbandagen leuchteten im gleichen Grün und waren mit weißen Tribal-Mustern verziert. Die fand ich damals irre schick. Und Grün passt gut zu meinen kupferroten Haaren. Nur meine Fäuste steckten, wie die von Tanja, in schwarzen Boxhandschuhen.
Jetzt sah sie zu mir herüber. Mich anlächelnd hauchte sie einen Kuss erst auf die linke, dann auf die rechte Faust. Ganz langsam hob sie ihre Ellenbogen in meine Richtung und ließ sie provozierend kreisen. Abwechselnd auf einem Bein stehend tat sie das gleiche mit ihren Knien. Dann zwinkerte sie mir zu, gerade so, als wollte sie mir noch einmal zeigen, womit sie mir gleich wehtun wollte.
Schließlich blieb mein Blick an den grellen, neongelben Bandagen um ihre Knöchel hängen, die nicht so recht zum Rest ihrer Montur passten. Diesen Blick musste sie bemerkt haben. „Damit du wenigstens eine kleine Chance hast und früh genug siehst, aus welcher Richtung die Schmerzen kommen, Süße!", flötete sie mir aus der Distanz entgegen.
Ihre offensive Art machte mich dann doch sprachlos und ich war froh, als Isabell uns jetzt in die Mitte beorderte und ich nichts mehr entgegnen musste. Nun standen wir uns wortlos ...