1. Verrat 5


    Datum: 14.10.2019, Kategorien: Hardcore, Autor: A-Beatrye

    von Jaqueline_K
    
    Köder
    
    Wann hat man schon einmal das Vergnügen mit dem Kapitän eines Schiffes zu essen. Ich meine privat und mit der restlichen Mannschaft in der Schiffskombüse. Der alte Seebär war höchst persönlich im Maschinenleitstand aufgetaucht, nachdem er bemerkte, dass sein Schiff nur noch mit halber Kraft lief. Immerhin würde er damit 2 Stunden zu spät in Bari einlaufen und das würde an der Prämie aller nagen. Aber wenn das Schiff einen Propeller verlöhre, dann müsste das Schiff 2 Monate ins Dock und sie bekämen nur Übergangsgeld. Ganz zu schweigen von den enormen Kosten für die Reederei, für eine neue Antriebsachse und den Propeller. So einem Schiffsschraube, so erklärte mir Alberto, kostet soviel wie einer der Motoren. 20 bis 30 Millionen Euro. Die Achse wären mit 100.000 noch das billigste.
    
    Die ganze Mannschaft war sich jedenfalls einig, dass ich eine Belohnung verdient hätte. Und die Reederei auch. Ich sagte nur das wäre nicht nötig. Das letzte, was ich gebrauchen könnte, wäre Medienaufmerksamkeit. Ich war ja schließlich nicht die, für die ich mich ausgab und die, die ich war, würde mir keiner glauben. Als wir wieder in Küstennähe waren, aber noch eine Stunde vor Bari, rief ich Elli an.
    
    „Elli hier, was ist los Kleine?“
    
    „Ich bin in Schwierigkeiten und brauche deinen Rat.“
    
    „Oh Mann, dich darf man wirklich nicht aus den Augen lassen. Was ist es den diesmal?“
    
    Ich erzählte ihr die ganze Geschichte.
    
    „Das ist doch großartig. Da könntest du doch ...
    ... mit großem Tamtam von den Toten aufstehen und zu deiner Familie zurück kehren.“
    
    „Oder sie richtig in Gefahr bringen. Warum sollte sich sonst jemand die Mühe machen, einem Mädchen, das mir ähnlich ist, operativ fast gleich zu machen. Ich hab gestern ein neues Bild von ihr gesehen, nur ich kann sie als Anna identifizieren, wegen der Narbe über dem Auge. So gar das Muttermal haben sie ihr Tätowiert. Stand alles in einer Zeitung. Meine Mutter hat sie als ich identifiziert. Und Anna hat zu dem einen Schock simuliert. Weshalb sich die Wesensveränderung erklären lässt. All das macht man nicht, nur um sich in eine Familie einzuschleichen, weil man neidisch ist und das Leben der anderen führen will.“
    
    „Und das hast du dir alles auf der Fahrt einfallen lassen?“ Kam von hinten die Stimme von Michael und es klang nicht danach, dass er davon auch nur ein Wort glaubte.
    
    „Okay, ihr glaubt mir nicht. Zumindest den letzten Teil kann ich beweisen.“
    
    Ich legte auf und bat einen der Brückenbesatzung, mich mit dem Kapitän und dem Alberto zu fotografieren. Der nutze die Gelegenheit mir während des Fotos einen Kuss auf die Wange zu geben. Dann bekam ich das Handy wieder, versendete das Bild und rief erneut an.
    
    „Und? Zufrieden, Michael? Ich weiß nicht, wie gut dein italienisch ist, aber ich kann dir gerne den Kapitän geben, dann kann er es dir persönlich erklären.“
    
    „Er kann kein Italienisch“, sagte Eli.
    
    „Glauben dir deine Freunde nicht“, kam da auf deutsch von hinter mir. „Gib mir ...
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