1. Die Ausstellung


    Datum: 31.10.2019, Kategorien: Kunst, Autor: derpoet

    Nackt, nur mit einem weißen Leinenhemd bekleidet, welches bis zum Hals hochgeschoben war, lag ich auf einem roten Kissen aus Samt. Meine Arme hinter dem Kopf verschränkt und die Beine weit von mir gestreckt vernahm ich den Gong, der die Eröffnung der Ausstellung einleitete.
    
    An der Wand hinter mir ein Ölgemälde mit einer Frau, die in exakt der selben Position verharrte.
    
    Die Pforten der Gallerie wurden in diesem Moment geöffnet und es würde sicherlich nicht mehr lange dauern, bis die ersten Besucher vor mich traten.
    
    Die Gedanken in meinem Kopf überschlugen sich und plötzlich war ich mir nicht mehr sicher, warum ich mich eigentlich zu diesem Akt hinreißen ließ.
    
    Es war eine Ausstellung der besonderen Art. „Akt – Kunst und Realität“ war der Titel, mit dem die erotische Ausstellung angekündigt wurde. Aktgemälde von verschiedenen berühmten Malern wurden dabei von echten Modellen, in exakt der gleichen Darstellung, lebendig verkörpert.
    
    Den Namen des Künstlers unter meinem Bild hatte ich zwar nie zuvor gehört, was aber nicht von Bedeutung war, da ich in Sachen Kunst nicht wirklich bewandert war. Ich bin also keine Kunststudentin oder dergleichen und bin nur durch Zufall über eine Annonce geködert worden. Die Bezahlung war überaus reizvoll gewesen und ich war wohl vom Geld geblendet, als ich meine Unterschrift unter den Vertrag setzte. Jetzt lag ich, wie Gott mich schuf und weit geöffneter Pforte auf dem Boden und hatte doch etwas Angst, vor dem was kommen ...
    ... würde.
    
    Wenigstens hatte ich eine bequeme Position auf meinem Kissen. Diesen Vorteil hatten nicht alle der rund 50 Gemälde zu bieten. Ich hatte sie mir am Vortag noch alle ansehen können und bei einigen Bildern musste ich mich wirklich fragen, wie die Männer und Frauen das ohne Krämpfe überstehen sollten. Immerhin dauerte die Vorstellung volle zwei Stunden, vier Abende hintereinander!
    
    Mein Kopf war leicht zur Seite geneigt, genau wie auf meiner Vorlage und so blickte ich in genau die Richtung, aus der die ersten Besucher kommen würden. An der Wand gegenüber stand ein männliches Model. Er war etwas älter als ich, vielleicht 25, die Arme hatte er wie Flügel von sich gestreckt. An der Wand waren kleine Halterungen angebracht, damit ihm nicht die Arme schwer wurden. Ich betrachtete das Gemälde neben ihm an der Wand, welches wirklich gut getroffen war. Ein durchtrainierter Oberkörper, sehnige Oberschenkel und von Kopf bis Fuß kahl rasiert. Was im Bild aber besonders hervorstach, war das mächtige Geschlecht. Mein Blick wanderte instinktiv an seinem Körper nach unten und ich stellte fest, das die Veranstalter wirklich Wert auf auf Details legten. Lang und dick lag der mit Adern durchzogene Schaft über seinem Hodensack. Er war beschnitten und ich starrte wohl länger als sich geschickt auf die große Eichel.
    
    Als er meinen Blick bemerkte lächelte er zu mir herüber und zwinkerte mir zu. Etwas verschämt erwiderte ich sein Lächeln und es löste ein Kribbeln in meinem Bauch aus, welches sich ...
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