1. Grober Sand 09 - Ende


    Datum: 07.11.2019, Kategorien: Nicht festgelegt, Autor: byLoreleyColter

    Eine schallende Ohrfeige reißt mich aus meinem Delirium.
    
    „Wer wird sich denn hier ausruhen? Du willst doch den Spaß nicht verpassen!" Bones grinst mich breit an. Ein Klaps gegen den Hinterkopf weckt mich vollends. Ich funkle ihm hinterher, als er um mich herumgeht, verkneife mir jedoch eine bissige Antwort, die mich nur in Schwierigkeiten bringen würde.
    
    Aber die braucht es gar nicht. Auch so nimmt er mir die Seile ab und hievt meinen Körper unter den Achseln in die Höhe, um ihn sofort mit dem Bauch voraus auf die Tischplatte zu befördern. Nicht nochmal ...
    
    Scheiße, ich hätte nicht einschlafen dürfen. Jetzt bin ich reizbar und weinerlich. Das Geräusch von Bones' Gürtel, der geöffnet wird, stürzt mich in ein gewisses Maß an Verzweiflung. Reiß dich zusammen! Gnnn ... Ich muss wieder Herr meiner Sinne werden! Oder mich ablenken.
    
    Ich schaue zum Hauptfeldwebel. Der ist noch immer im Dämmerzustand und nimmt nicht wahr, was um ihn herum passiert. Am Rand meines Blickfelds taucht Scotty auf. Er hat ein Dreiecktuch in der Hand, in das er gerade einen dicken Knoten macht. Dann geht er in die Zelle, greift durch das Gitter und hält ihm das Tuch vors Gesicht. Er packt das Seil, das um seinen Hals liegt. Zieht.
    
    Mit einem gurgelnden Geräusch krampft sich der Hauptfeldwebel zusammen. Er reißt an den Fesseln, der Mund öffnet sich im Reflex. Blitzschnell wird ihm der Knoten zwischen die Zähne geschoben. Mit einem kalten Lächeln wartet Scott ab, lässt sich Zeit, und erst als die ...
    ... Vene an der Schläfe hervortritt, lässt er das Seil wieder los.
    
    „Es sind inzwischen eine Menge Leute hier unten, die aufgrund der aktuellen Bedrohungslage allesamt sehr angespannt sind."
    
    Ich will den Kopf nach der verhassten Stimme verrenken, bleibe aber regungslos und beobachte aus dem Augenwinkel, wie der Colonel auf den Hauptfeldwebel zutritt und den Knebel begutachtet. „Wir wollen die Männer ja nicht auch noch durch laute Schreie alarmieren."
    
    Lächerlich. Das Tuch würde Schreie nicht dämpfen. Es dient nur der Erniedrigung.
    
    De Colonel zieht meinem Hauptfeldwebel das Messer aus der Schulter und im gleichen Moment versenkt sich Bones in meinem Arsch.
    
    Der Versuch, die Stirn auf den Tisch zu schlagen und so mittels Schmerzreiz alles Gefühl aus dem Rest meines Körpers zu verdrängen, wird von Scott unterbunden. Der kleine Pisser hat es vorhergesehen und mich an den Haaren gepackt, zwingt mich damit, dem Colonel zuzusehen, wie er das Kampfmesser in der Hand dreht und sich die nächste Stelle aussucht.
    
    Der Hauptfeldwebel versucht sich vorzubereiten. Er beißt auf den Knebel und spannt sämtliche Muskeln an. Der analytische Teil meines Hirns fragt sich, ob es nicht sinnvoller wäre lockerzulassen. Aber was weiß ich schon.
    
    Dann hat der Colonel sein Ziel gewählt. Er packt das Messer fester. Holt aus. Und rammt ihm die Klinge schräg unterhalb des Brustbeins in den Leib.
    
    Der Hauptfeldwebel krümmt sich. Keucht.
    
    Als er sich mit aller Kraft wieder aufrichtet, hat sich ...
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