1. Grober Sand 09 - Ende


    Datum: 07.11.2019, Kategorien: Nicht festgelegt, Autor: byLoreleyColter

    ... den Stuhl gesetzt.
    
    Plopp.
    
    „Scheiße, ich hab keine Ahnung, wer die Schlüssel hat. Ich muss die Handschellen aufschießen." Eine Pistole wird gezogen und entsichert.
    
    Plopp.
    
    „Bist du wahnsinnig? Nicht hier unten!" Die Stimme kenne ich. Es ist eine gute Stimme.
    
    „Oh, ja ... Richtig."
    
    Ich schaue zu meinem Hauptfeldwebel hinüber. Er wird verdeckt von einer breiten Gestalt, die sich gerade die Uniformjacke auszieht. Den Körper kenne ich. Den Mann kenne ich. Er wird meinem Hauptfeldwebel nichts tun. „Oh Gott, er ist noch bei Bewusstsein." Der Mann zieht sein Shirt aus und wirft es in meine Richtung, dann schlüpft er wieder in die Jacke.
    
    Ein Sturmgewehr hängt von seiner Schulter. Ich will es haben. Das Shirt wird mir übergestülpt. Ich muss kichern, es ist vieeeel zu groß!
    
    „Ich fürchte, die Kleine ist durchgedreht."
    
    Hey, nenn mich nicht so. Blödmann. Nur der Hauptfeldwebel darf Kleine zu mir sagen.
    
    „Sie fängt sich wieder. Los jetzt!"
    
    Als ich über eine Schulter geworfen werde, kann ich gerade noch sehen, dass die Seile zerschnitten am Boden liegen und Bane meinen Hauptfeldwebel auf die Füße hievt. Dann werde ich weggetragen.
    
    Es geht die Treppe hoch, scharf links. Ein Gang, hier war ich schon, weiter durch eine schwere Stahltür. Duschen. Kenne ich auch. Dann noch eine Stahltür. Dahinter ... Fuck. Gefängnistrakt. Er hat nicht gelogen. Nur sind die Zellen alle aufgesprengt und leer.
    
    Das Geräusch von Schüssen und kleinen Explosionen dringt an mein Ohr. ...
    ... Also doch nicht alle ausgelöscht. Als wir endlich im Freien sind, ist es schließlich der Geruch, der mich zurück in die Realität reißt. Es stinkt nach Feuer, nach Kerosin und Sprengstoff. Und sofort bin ich hellwach.
    
    Meine Beine tragen mich von allein, als ich abgesetzt werde. „Streck die Arme nach hinten, ich zerschieße die Kette!" Ich tue, was er sagt, und kurz darauf klingeln mir zwar die Ohren, aber ich kann mich endlich wieder bewegen. Als ich mich nach meinem Befreier umdrehe, kann ich kaum glauben, dass ausgerechnet er es ist.
    
    Scott packt mich am Handgelenk. „Komm schon, der Transport wartet nicht ewig!"
    
    Ich ramme die Fersen in den Sand. „Nein! Der Hauptf-„
    
    „Bane bringt ihn mit! KOMM JETZT!"
    
    Ich reiße mich los und renne zurück in den Zellenblock. Doch Scott hat die Wahrheit gesagt. Bane taucht am anderen Ende auf, er hat sich meinen Hauptfeldwebel über die Schultern gelegt. „Diana, nimm meine Waffe!"
    
    Das muss er mir nicht zweimal sagen.
    
    ----------------
    
    Thors Blut hat meine Uniformjacke schon durchtränkt und trieft mir den Rücken hinunter, bevor ich die Treppe ganz oben bin. Es ist mir ein Rätsel, wie er in diesem Zustand überhaupt noch bei Sinnen sein kann.
    
    Diana stürmt mir entgegen. Sie sieht mich panisch und gleichzeitig erleichtert an. Doch als ich ihr zurufe, dass sie das Gewehr übernehmen soll, verändert sich der Ausdruck. Sofort ist sie bei mir und reißt es mir regelrecht von der Schulter. Sie entsichert, spannt und postiert sich schräg ...
«12...456...11»