Das Forsthaus Teil 01
Datum: 27.11.2019,
Kategorien:
Nicht festgelegt,
Autor: byChiller2015
... Leben in der Natur auch war.
Was Nico betraf, hatte sie daher auch bewusst darauf geachtet, dass er nicht zum kontaktarmen Einzelgänger wurde, sondern nach dem Schulunterricht oft bei Freunden in der Stadt blieb, von wo sie ihn nach Feierabend abholte. Oder dass er Freunde ins Forsthaus einlud, die sie anschließend wieder nach Hause fuhr. Auf eigene Interessen jedoch hatte sie seit Wolfgangs Tod wenig Rücksicht genommen. Abgesehen von den Stunden ihrer Berufstätigkeit kam sie nicht viel unter Leute.
Vier oder fünf Jahre nach Wolfgangs Tod hatte sie zufällig eine Freundin aus Jugendtagen in der Stadt getroffen, die sie seit vielen Jahren nicht gesehen hatte. Sie hatten sich in ein Café gesetzt und über ihr derzeitiges Leben ausgetauscht. Tanja, die Freundin, hatte recht schnell erkannt, was Gabrieles Problem war, diese sich aber selbst nicht eingestand.
„Du brauchst mal wieder einen Mann", hatte sie es ohne Umschweife auf den Punkt gebracht.
„Ach was! So weit bin ich außerdem noch nicht, dass ich mich neu binden könnte. Es gibt da auch niemanden, der in Frage käme", hatte Gabriele entgegnet.
„Es muss ja nicht gleich eine richtige Beziehungskiste sein", hatte sich Tanja nicht beirren lassen. „Such dir doch mal hin und wieder einen ONS."
„Einen was?", hatte Gabriele irritiert gefragt.
„Einen One-Night-Stand! Nie gehört? Mein Gott, einen netten kleinen Gelegenheitsfick", hatte Tanja gekichert.
„Bist du verrückt? Wie soll das denn gehen? Ich bin doch kein ...
... Flittchen!"
Aber Tanja war in Fahrt gekommen. „Schau dich doch mal an! Du bist erst Mitte dreißig, siehst noch gut aus, hast mit deiner schlanken Taille, deinen weiblichen Hüften und deinem prallen Arsch eine Figur, die wahrscheinlich vielen Männern das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt. Was glaubst du, wie viele Männer mit Sexnotstand herumlaufen? Setz dich mal abends in ein Lokal oder an eine Bar. Du sollst mal sehen, wie schnell du angequatscht und abgeschleppt wirst, wenn du nur ein wenig durchblicken lässt, dass du nicht gerade ein Keuschheitsgelübde abgelegt hast. Gib nichts Privates preis und sag hinterher: Tschüss, war nett mit dir. Das ist alles. Glaub mir, das tut dir gut, und nebenbei wirkt es sich auch positiv auf dein Selbstwertgefühl aus."
Natürlich hatte Gabriele ein solches Ansinnen empört von sich gewiesen. Wie Tanja geredet hatte! So als kenne sie sich persönlich damit aus. Dabei war sie doch selbst seit Jahren verheiratet. Aber das Gespräch war Gabriele danach trotzdem nicht mehr aus dem Kopf gegangen und hatte Fantasien in Gang gesetzt. Hatte Tanja recht gehabt? Setzte ihr wirklich ein Aufstand der Hormone zu? Je mehr sie darüber nachgedacht hatte, um so mehr hatte Tanjas aberwitziger Vorschlag eine magische Anziehungskraft ausgeübt. Brauchte sie tatsächlich endlich wieder einmal Sex?
Eines Abends hatte sie sich nackt vor den Spiegel gestellt und kritisch ihren Körper begutachtet. Einfach nur so natürlich, ohne jeden Hintergedanken, wie sie sich ...