Claudias Selbstfindung – Teil 3
Datum: 14.12.2019,
Kategorien:
CMNF
Autor: sequoia
... er damit genau genommen mir.
Aber das sagte ich natürlich nicht.
Thomas fuhr fort: „Die Statue der Nofretete ist natürlich stets gleich eingekleidet und hat auch die gleiche anfängliche Position. Dies liegt in der Zuständigkeit der Museumsleitung. Wenn ich also bitten darf.“
Upps, daran hatte ich gar nicht gedacht. Ich trug gerade Shorts und ein normales T-Shirt. Also verschwand ich schnell im Schlafzimmer und suchte das Top von gestern. Raus aus der Shorts. OK, der Slip ist dem von gestern ähnlich genug. Passt.
Das Piercing! Der Kelch! Auf dem Weg ins Wohnzimmer griff ich das kleine Tütchen und holte den Schmuck heraus.
Damit setzte ich mich auf die Couch, zog das Top etwas hoch und legte den Schmuck in meinen Bauchnabel. Dann richtete ich meinen Blick erwartungsvoll auf ihn. Jetzt war ich doch nervös. Meine Hände zitterten und der Bauch vibrierte. Ich atmete tief durch und tat sonst nichts. Wie es sich für eine Skulptur gehört.
Während er in seine Hosentasche griff, sagte Thomas „Für den Sonnenstrahl steht dem Besucher dieses Licht zur Verfügung“, und legte eine kleine Taschenlampe auf den Couchtisch. „Und hier ist der Spiegel“ – irgendwo hatte er tatsächlich einen kleinen Taschenspiegel aufgetrieben.
Er schaltete die Taschenlampe ein und richtete sie auf sich selbst. „Die Premiere beginnt nun mit dem Eintreffen des Sonnenstrahls. Von nun an wird die Selbstführung beginnen und der Besucher wird als Echnaton mit Nofretete diskret alleine ...
... gelassen.“
Er nahm den Spiegel auf und hielt ihn ins Licht.
Wenn es noch irgendeinen Moment zum Rückzieher gegeben hätte, war der jetzt vorbei. Der kleine Lichtstrahl huschte über den Couchtisch. Es war ziemlich hell im Raum, darum verlor ich ihn kurz aus den Augen, aber ein kleiner Blitzer von dem Schmuckstein am Piercing zeigte mir, er war dort, wo er sein sollte.
Thomas‘ Blick lag auf meinem Bauchnabel. Das Licht fiel in den Kelch. Ich bewegte meinen Bauch und er folgte meinen Bewegungen. OK, jetzt war es an mir. Eine kurze innere Schrecksekunde. Jetzt. Ja, mach! Langsam bewegte ich meine Arme, griff an die Ränder des Tops und – mach einfach weiter, kein Zögern, kein Stopp – zog langsam das Top nach oben, der untere Rand glitt über meine Brüste, mein Kinn, die Nase, und schließlich ganz über meinen Kopf. Ich warf es zur Seite, hielt die Arme noch einen Moment oben, atmete meiner Aufregung entgegen. Ich war auf dem Weg. Stolz sah ich ihn an. Sein Blick wanderte über meinen Oberkörper und schließlich trafen sich unsere Blicke. Wir hielten beide viele Sekunden Stand. Schließlich schaute Thomas wieder auf meine Brüste, lächelte, schüttelte leicht verlegen den Kopf und konzentrierte sich noch einmal auf den Spiegel.
Es sollte weiter gehen. Ja. Sollte es. Ein winziges Stück Stoff stand noch zwischen gestern und meinen wildesten Träumen.
Ich ließ meine Hüften sanft kreisen, der Lichtstrahl ging mit.
Ich konzentrierte mich noch einmal auf meine Atmung und griff seitlich mit ...