1. Kaum zu glauben


    Datum: 31.12.2019, Kategorien: Fetisch Autor: verflixtnuamoi

    ... es ihm lieber wäre, wenn ich keine Hände hätte. Ich selbst stellte mir mittlerweile immer öfter vor, wie es wäre, wirklich keine Hände zu haben. Vielleicht pervers, irr, was immer, für mich wurde es ein immer reizvollerer Gedanke. Und Melvin bremste diesen Gedanken keine Spur ein. Immer öfter sprachen wir darüber.
    
    Als Selma mit ihrem Mann Gunnar vom Urlaub heimkamen, hatte sie nurmehr ein Bein. Für Melvin wurde die Verwirrung immer größer. Dass Selma nicht überschwänglich bedauert wurde, nahm er gerade noch hin. Auch, dass sie selbst keine Katastrophe daraus machte. Aber dass sie kategorisch die Anschaffung eine Beinprothese ablehnte, ging ihm nicht in den Kopf. Armer Kerl, er begriff diesmal gar nichts. Ich wusste ja, dass Selma vom „Urlaub“ nur mit einem Bein zurückkommen wird. Lange schon hatte sie mir dieses Verlangen anvertraut und auch, dass der Entschluss gefasst wurde.
    
    Bei uns war noch immer die Diskussion, Hände ab oder doch nicht. Beim Handgelenk ab oder auch ein Teil des Unterarms? Schließlich Melvins größtes Argument: „Wir können darüber sprechen wie wir wollen, das macht dir sowieso niemand.“
    
    Für Geld kriegt man alles und das haben wir reichlich. Wir waren uns längst einig, nur sein letztes Argument hinderte uns noch an der Umsetzung. Ich hatte Selma versprochen, ihr Geheimnis niemanden zu verraten, jetzt aber holte ich mir ihre Genehmigung, Melvin einzuweihen. Der war platt, aber die Verlockung, als Amelo eine Frau ohne Hände zu haben siegte. Er litt ...
    ... ohnehin genug darunter, immer die einbeinige Selma anschauen zu müssen.
    
    Just als wir zur Tat schreiten wollten, bekam Gunnar eine Lungenentzündung und starb kurze Zeit später an Sepsis. Selma brauchte jetzt unsere Hilfe. Sie hatte nach der Beinamputation ihren Beruf aufgegeben und sie war mit Gunnar nicht verheiratet. Sie stand vor dem Nichts. Gunnars Bruder bestand nur darauf, dass sie so schnell als möglich ihre Sachen aus der Wohnung holt und ließ ihr keinen Groschen.
    
    Jetzt war gut, dass ich meine Hände noch hatte. Ich half Selma bei der Wohnungsräumung, denn Melvin war dazu nur bedingt imstande. Ständig hatte er die Augen auf Selma, die ohne Krücken herumhüpfte und ihre Sachen zusammensuchte. Als sie auch noch versuchte, das Bett zu zerlegen und sich dabei hinunterbeugte und die Matratzen heraushob beobachtete ich, wie sich Melvins Hose ausbeulte. In mir reifte ein Entschluss.
    
    Die Zeit drängte, Selma hatte weder die Zeit noch das Geld, in der kurzen Frist eine Wohnung aufzutreiben. Für uns war es sofort selbstverständlich: Unser Haus ist groß genug, wir konnten Selma leicht bei uns unterbringen. Schließlich ist sie meine beste Freundin.
    
    Nachdem sich die ärgste Aufregung gelegt hatte und Gunnar begraben war, widmeten sich Melvin und ich wieder dem Thema, aus dem wir so jäh herausgerissen worden waren. Ich nahm Kontakt mit der Klinik auf und man sagte mir zu, mir nach einem positiven Ergebnis einer Untersuchung die Hände abzunehmen. Ich sollte dafür einen Zeitraum ...
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