Eh man's gedacht!
Datum: 04.01.2020,
Kategorien:
Hausfrauen
Autor: byAmonasro
... Akten.
In dem üblichen Alltagstrott kam mir das gestrige Erlebnis wie eine surreale Geschichte vor.
Alles war so unwirklich, so unpassend zu meiner Lebenssituation.
Am besten, ich vergesse das alles und tue so, als ob es nie geschehen wäre.
Mein Leben soll so bleiben, wie es ist.
Als ich aber das Sofa reinigte, bemerkte ich, dass Andreas offensichtlich das eingesaute Kissen gestern noch umgedreht hatte, damit der große Fleck nicht sichtbar wäre. Ich nahm es und drehte es wieder um.
Der große Fleck war dunkel und gut sichtbar. Er war sogar noch ein wenig feucht und als ich an ihm roch, da stieg das gestrige Gefühl in mir wieder hoch!
Ich spürte die Hitze in meinen Schoß steigen.
Ich wollte am liebsten gleich wieder zu Malik!
NEIN!
Ich musste mich zur Ordnung rufen.
Das gehört nicht zu meinem Leben. Diesen Abend habe ich mir nur eingebildet und er wird sich nicht wiederholen.
Schnell ging ich ins Badezimmer, da lag mein Rock und meine Bluse, beide in erbärmlichen Zustand.
Ich musste sie ehebaldigst in die Putzerei bringen.
Schnell weg damit!
Nachdem auch das Schlafzimmer halbwegs in Ordnung gebracht war, ging ich in die Küche. Andreas kann zwar ein wundervolles Frühstück servieren, aber das Aufräumen nachher blieb immer noch mir.
Da stand die leere Weinflasche und das einzelne benutzte Glas daneben.
Instinktiv leerte ich die letzten paar Tropfen in mich hinein.
Nein, nein und nochmals nein!
Alles musste weg, raus aus ...
... meinem Sinn!
Schnell die Flasche ins Altglas und das Weinglas in den Geschirrspüler.
Als keine Spuren von gestern mehr zu sehen waren, fiel mir ein großer Stein vom Herzen.
Alles beseitigt!
Jetzt konnte ich mein früheres Leben wieder ungestört leben.
Ich nahm ein Wohn-Magazin aus dem Zeitungsständer und machte es mir auf dem Sofa gemütlich.
Ich konnte sogar wunderbar verdrängen, dass dieses Kissen auf der versteckten Seite einen dunklen Fleck hatte.
Das machte nichts, Am Montag werde ich einen Polsterreinigungs-Service herbestellen, die kriegen das sicher raus. So ging der Tag wieder seinen gewohnten, ruhigen Gang.
Als wir beim Abendbrot saßen, hörten wir über uns mehr Geräusche als üblich. Schritte, ein undeutlicher Hall von Gesprächen, nichts Störendes. Immerhin war es auffällig.
Andreas sah mich an: „Hatte nicht der Araber gestern gesagt, er hätte heute Party?"
„Perser.", korrigierte ich ihn.
„Wie bitte?"
„Perser. Er ist Perser, nicht Araber."
„Ach." Das schien Andreas nicht sonderlich interessieren. Wusste er als Akademiker nicht den Unterschied zwischen Arabern und Persern?
„Aber er hatte doch gesagt, wir könnten auch kommen!" war Andreas plötzlich interessiert.
„ Findest Du?" Ich rutschte unruhig auf meinem Sitz hin und her.
„ Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist. Wir kennen doch niemanden."
„Aber er ist reich, vielleicht kann ich da interessante Geschäfte anknüpfen." Mein Mann klang jetzt wirklich engagiert.
Mir ...