1. Der Jogger vom Mainufer


    Datum: 14.01.2020, Kategorien: Schwule Autor: byDer_MainHesse

    Seit ich vor 5 Jahren nach Frankfurt gezogen bin, gehört die Uferpromenade am Main, genannt Mainkai, zu meinen Lieblingsplätzen. Ich ging öfter abends nach der Arbeit oder sonntagnachmittags dort spazieren. Wenn die Sonne schien und es warm genug war, nahm ich mir auch regelmäßig ein Buch mit, das ich auf einer Bank mit Blick auf den Fluss, die Skyline und die Altstadt las. Im Sommer kam es auch vor, dass ich mich zu den vielen Menschen auf den grünen Grasstreifen gesellte, um mich liegend zu sonnen und zu dösen. Ich war nicht der Einzige, dem der Mainkai so gut gefiel: Man sah zahlreiche alte und junge Paare, Eltern mit ihren Kindern, Jugendliche auf ihren Rollern, Jogger und noch viele mehr. Unter ihnen waren viele Stammgäste, sodass man immer wieder bekannte Gesichter antraf.
    
    Einer dieser Stammgäste war einer der vielen Jogger. Ich weiß nicht mehr, wann ich ihn zum ersten Mal bewusst wahrnahm. Jedenfalls fiel er mir irgendwann immer wieder auf, bis ich anfing, bewusst nach ihm Ausschau zu halten. Es gibt viele Gründe, warum er mir besonders auffiel. Das lag zunächst an seinen Gewohnheiten: Er ging immer zur gleichen Zeit joggen, sonntags irgendwann zwischen 14 und 16 Uhr, und man sah ihn immer zweimal vorbeilaufen, da er erst flussabwärts und dann flussaufwärts joggte. Das hatte den Vorteil, dass ich ihn, wenn ich lange genug spazieren ging, einmal von vorne und einmal von hinten bewundern konnte. Denn ja, er gefiel mir ausgesprochen gut: Ich schätzte ihn auf Ende 20 ...
    ... ein, er war etwa 1,85 groß, hatte dunkelbraune stufig geschnittene Haare, trug eine schwarze, rechteckige Hornbrille, sein Hautteint war südländisch, seine Beine und Unterarme nur leicht behaart. Bei gutem Wetter trug er Laufshorts und Laufshirts, die einen Blick auf seinen Körper gewährten. Starke, wenn auch nicht extrem muskulöse Arme ragten aus den Ärmeln seines Shirts, seine trainierten Brustmuskeln kamen durch die Armbewegungen beim Joggen sehr gut zur Geltung. Das machte mich ebenso an wie das Zusammenziehen und Entspannen seiner Waden und Oberschenkelmuskeln beim Laufen und das Wackeln seines knackigen Arsches. Er war unter den Joggern nicht der einzige ziemlich heiße Kerl, aber definitiv der einzige mit einem Tattoo über dem Knöchel: ein kleiner schwarzer Violinschlüssel.
    
    An einem Sonntag, Anfang/Mitte September, ging ich nachmittags nach einer längeren, urlaubsbedingten Pause, wieder zum Mainufer. Abends war ich mit Freunden verabredet, doch ich wollte unbedingt das schöne und noch angenehm milde Wetter nutzen, um am Main zu chillen. Ich zog mir eine Dreiviertelhose und ein T-Shirt an, nahm ein Buch und eine kleine Wasserflasche mit, und ging los. Nachdem ich eine Weile spazieren gegangen war, wollte ich mich zum Lesen hinsetzten. Es dauerte ein bisschen, bis ich eine freie Bankhälfte fand. Ich setzte mich hin und genoss erst einmal die Aussicht.
    
    Ich war gerade in meinem Buch vertieft, als ich auf einmal ein paar Meter von mir entfernt einen lauten Schrei und ein ...
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