1. Der Jogger vom Mainufer


    Datum: 14.01.2020, Kategorien: Schwule Autor: byDer_MainHesse

    ... wütendes „Shit!" hörte. Ich blickte auf und sah, dass ein Jogger mit dem Fuß umgeknickt und gestürzt war. Eine ältere Dame und eine junge Frau gingen sofort zu ihm, um ihm ihre Hilfe anzubieten. Er versuchte aufzustehen, schien aber derartige Schmerzen zu haben, dass er lieber auf dem Boden blieb. Nun erst konnte ich erkennen, wer da gestürzt war: „mein" Jogger! Ich wollte eh gerade aufstehen, um zu helfen -- jetzt tat ich es noch gerner! Der Typ fragte mich, ob ich ihm helfen könne aufzustehen und bat mich, einfach einen Arm hinzuhalten, damit er sich darauf stützen könne. Das war gar nicht so leicht, weil er mit seiner ganzen Kraft auf meinen Arm drückte, fast wäre ich selbst auf dem Boden gelandet. Aber wir schafften es letztendlich. Allerdings schmerzte sein Fuß so sehr, dass er nicht drauf stehen konnte. „Verdammte Scheiße!", entfuhr es ihm. Ich schlug ihm vor, ihn erst einmal bis zur Bank zu bringen, damit er sich hinsetzen und seinen Fuß ein bisschen ausruhen und massieren konnte. So stützte er sich auf meinen Arm ab und humpelte zur Bank. Die beiden Frauen fragten ihn, ob sie noch etwas für ihn tun könnten und als er das verneinte, wünschten sie ihm gute Besserung und gingen weiter.
    
    Nun saß der Mann, dem ich schon so lange nachschaute, also neben mir auf einer Bank am Mainkai. Er trug an diesem Tag ein gelb-blaues Shirt, schwarze Laufshorts und grün-gelbe Laufschuhe. Doch ins Träumen kam ich nicht. Am Knie blutete er leicht und als er sich den rechten Schuh samt ...
    ... Sneakersocken auszog, verzog er das Gesicht. Er massierte seinen schmerzenden Fuß, während ich ihm ein Tempo und meine Wasserflasche reichte, um sich das Blut ein bisschen wegzuwischen. Nach einer Weile versuchte er wieder aufzustehen. Seinem Fuß ging es besser, aber nicht gut genug um zu Fuß weiterzugehen. Ich überlegte laut, was es die Möglichkeiten gäbe und fragte ihn dann, wo er überhaupt wohne. „Im Gallus, sagte er. Aber du brauchst nicht weiter zu überlegen, mein Mitbewohner kann auch mal für mich Taxi spielen. Das einzige was ich brauche ist ein Handy." Seins hatte er nicht dabei, hatte aber beim Laufen immer einen Zettel mit der Handy-Nummer seiner Mitbewohner dabei.
    
    Nach einer Viertelstunde kam besagter Mitbewohner. Wir halfen dem Verletzten, bis zum Auto zu kommen. Vor dem Einsteigen sagte er mir noch: „Ah ja, ich habe mich noch gar nicht vorgestellt: Thilo!" Nachdem er mir die Hand gereicht hatte, fügte er hinzu: „Vielen Dank für deine Hilfe, war echt cool von dir!" Als Dankeschön wollte er mich auf ein Bier einladen. Er gab mir seine Nummer, die ich sofort anrief damit er auch meine hatte. Anschließend ging ich noch ein bisschen lesen und dann nach Hause.
    
    Von Thilo hörte ich fast zwei Wochen nichts. Für mich war die Sache erledigt. Doch dann kam doch noch eine SMS. Er entschuldigte sich für die späte Nachricht und fragte ob ich am darauffolgenden Freitag um 20 Uhr Zeit hätte für ein Bier in Sachsenhausen. Ich hatte nicht nur Zeit, sondern auch große Lust! Als ...
«1234...8»