Samiras Großmutter
Datum: 17.01.2020,
Kategorien:
1 auf 1,
Autor: Kastor Aldebaran
... angenehm warm. Trotzdem rann mir wieder ein Schauer über den Rücken.
Asifa sah sich einmal um, als wenn sie etwas suchte. Was es war, konnte ich wenige Sekunden später erkennen. Sie ging auf ein niedriges Tischchen zu und nahm eine Kerze zur Hand, die dort in einem Kerzenhalter stand. Dazu lagen Streichhölzer daneben.
Sie riss eines der Hölzer an und steckte die Kerze an. Dabei wunderte es mich, denn es war nicht so dunkel, dass sie es hätte machen müssen. Da ich nicht sprechen sollte, ließ ich es, sie danach zu fragen.
Auf einmal winkte sie mir zu, damit ich ihr folgte. Langsam schlurfte sie ins Haus, sah ich dabei sehr aufmerksam um und es wirkte, als wenn sie auf der Hut war.
Gerade als ich mich darüber innerlich amüsierte, hörte ich ein lang gezogenes Stöhnen. Es war eigentlich nur ein einziger Ton, der aber nicht vor Lust ausgestoßen wurde, sondern hörte sich schmerzhaft an.
Asifa blieb auf einmal stehen, schien zu lauschen. Doch nicht lange, sie trat noch ein paar Schritte vor und stand vor einer Tür, die sehr massiv aussah. Ein weiterer Schlüssel wurde hervorgezogen und die Tür geöffnet. Diese schwang vollkommen leise auf, als wenn sie gut gefettet worden war. Dahinter ging eine Treppe nach unten, so weit nach unten, dass der Kerzenschein das Ende nicht erleuchten konnte.
Asifa begann die Treppe herab zu steigen und ich wunderte mich, dass sie das Licht nicht anmachte. Aber als ich hinterher ging, stellte ich fest, dass kein Lichtschalter zu finden ...
... war. Auch war keine Lampe an der Decke.
Ich folgte Asifa, die die vielen steilen Stufen langsam herunterstieg, immer bedacht darauf, nicht hinzufallen. Es wäre auf den Stufen auch nicht gut gewesen. Stein und scharfe Kanten waren nicht gerade das, worauf man fallen wollte.
Viele Stufen später kamen wir am Ende der Treppe an. Hier ging ein Gang weiter, an dessen Ende eine weitere Tür war. Tiefschwarz war sie gestrichen worden und sah wenig einladend ein. Doch es war der einzige Weg, den wir gehen konnten und wir waren sicher nicht hier heruntergestiegen, um jetzt umzudrehen.
Wie konnte es anders sein. Auch diese Tür war verschlossen. Asifa öffnete sie mit einem dritten Schlüssel und wir gingen hindurch. Was mich dahinter erwartet, hätte ich vorher nicht einmal im Traum erwartet.
Eine vollkommen ausgestattete Folterkammer wurde vom Kerzenschein erleuchtet. Die Geräte waren alt, das konnte man erkennen, den sie waren relativ grob gearbeitet. Nichts von dem neumodischen Kram, den man kannte, sondern hier stand alles, was dazu gedacht war, Menschen wirklich zu quälen, ihnen Schmerzen zu bereiten.
Erstaunt ging ich weiter in den Raum hinein, an Asifa vorbei und bestaunte die Werkzeuge, die an der Wand hingen oder auf Regalen lagen. Diverse Ketten, Peitschen und Kleinwerkzeuge waren so aufgebaut worden, dass man sie gut sehen konnte. Peitschenriemen aus grobem Leder, mit eingearbeiteten Bleikügelchen oder sogar Metallhaken, die sich sicher tief in die Haut schnitten. ...