Samiras Großmutter
Datum: 17.01.2020,
Kategorien:
1 auf 1,
Autor: Kastor Aldebaran
... entzünden und nicht nach unten zu sehen. Das gelang mir auch und ich hätte ein weiteres Mal jubeln können, als der Docht der Kerze brannte und die Flamme den Raum in ein schwaches Licht tauchte. Erst dann sah ich nach unten.
Meinen Finger hatten mich nicht getäuscht. Zu meinen Füßen lag tatsächlich ein Schrumpfkopf, dessen Augen mich traurig anschauten. Zuerst erschrak ich doch noch einmal, denn obwohl ich mit dem Anblick gerechnet hatte, fuhr er mir in Mark und Bein. Erst als ich wieder anfing zu denken bemerkte ich, dass etwas nicht stimmte.
Schrumpfköpfe haben sicher vieles, aber sicher keine Augen. Also sah ich es mir es mir genauer an.
Wenn ich näher mit der Flamme an den Kopf ging, konnte ich erkennen, dass die Augen aus Glas waren und die Haut sah zu glatt aus. Also wagte ich es und hob ihn erneut an den Haaren hoch um ihn näher zu betrachten. Schnell wurde mir klar, dass es nur eine Replik war, aber nichts Echtes, auch die anderen in der Kiste, waren nach genauem Betrachten falsch. Welcher Scherzbolzen die hier deponiert hatte, war mir nicht klar, und ich frage mich ernsthaft, wozu sein gut sein sollten. Eine Antwort würde ich sicher nicht erhalten, solange ich hier unten sein würde. Dann überprüfte ich die Menge der Kerzen und stellte zu meiner Erleichterung fest, dass es noch einige gab. Ich würde also noch eine ganze Weile damit hinkommen. Hier unten im Dunklen zu sitzen, war sicher auf die Dauer nicht angenehm.
Erste jetzt machte ich mich daran, den ...
... Kellerraum noch einmal zu inspizieren, konnte aber nichts Neues entdecken. Erst an der Tür wurde es wieder interessant, denn wenn ich den Lichtschein der Kerze durch die offene Klappe scheinen ließ, konnte ich den Schlüssel erkennen, der dort lag. Irgendwie musste ich da rankommen. Wobei ich mich fragte, was das Ganze sollte. Was sollte ich daraus lernen. Oder wollte Asifa herausbekommen, wie geschickt ich mich anstellte. Ich wusste es nicht.
Was ich jetzt brauchte, war ein Seil und ein Haken. Zwei Dinge, die man hier in der Folterkammer sicher finden konnte. Also machte ich mich auf die Suche, fand ein entsprechendes Seil und zog einen der Haken aus einem Peitschenriemen. Das macht zwar etwas Mühe und dauerte länger, aber ich hatte Zeit. Nur eine Stunde später hatte ich meine Schlüsselangel fertig, denn ich befestigte diese Angelschnur an einem längeren Stock, der einmal eine Reitgerte gewesen war.
Ausgerüstet ging ich wieder zu der Klappe und versuchte den Schlüssel zu angeln.
Es war nicht so einfach, wie ich es mir vorgestellt hatte. Der Haken fasste nicht gleich und ich brauchte noch mehrere Anläufe, bis ich es geschafft hatte. Mit einem triumphierenden Lächeln zog ich den Schlüssel hinein und empfand mich als Genie. Einfacher hätte es nicht gehen können. Mein Lächeln gefror jedoch in dem Moment, als ich bemerkte, dass die Tür von innen kein Schlüsselloch hatte. Die Klinke war da, aber das war auch alles. Ich fluchte erneut und fragte mich ernsthaft, wer auf diese ...